Einmal im Jahr, meistens im Herbst, macht sich Landesgeologe Thomas Figl auf, um die Entwicklung auf dem Berg von oben zu beobachten. Seit 2014 wird der Gipfel der Allgäuer Alpen zudem von der TU München vermessen – mehr dazu in Hochvogel-Gipfel driftet weiter auseinander.
Das Spannende am Hochvogel sei, dass sich der Berg seit mehreren Jahren vor allem am Gipfelbereich zerlegt. Infolgedessen komme es an der Hangflanke immer wieder zu kleineren und größeren Felsstürzen, sagt Figl.
Spalten vergrößern sich jährlich um mehrere Zentimeter
Aus der Luft ist neben kleineren Rissen der riesige Spalt deutlich erkennbar. Mittlerweile ist er über drei Meter breit und etwa 50 Meter tief, dabei arbeitet der Berg ständig. Die Sensoren der Technischen Universität München messen eine Vergrößerung der Spalten von drei bis zehn Zentimetern im Jahr. Wann aber wirklich etwas abbricht, lässt sich nicht vorhersagen.
Die Experten rechnen damit, dass es weiterhin zu kleineren und größeren Stürzen kommen werde, so Figl: „Wir gehen inzwischen nicht mehr davon aus, dass der Berg als Ganzes auf einmal versagt, sondern dass es eben immer wieder zu kleineren und größeren Ereignissen kommen wird.“
Aufstieg von Tiroler Seite seit 2014 gesperrt
In der Sturzbahn auf Tiroler Seite befindet sich kein Siedlungsraum. Der betroffene Bereich im Gemeindegebiet von Hinterhornbach samt dem dortigen Aufstieg ist seit 2014 gesperrt. Die Besteigung über das Prinz-Luitpold-Haus in Bayern ist dagegen nach wie vor möglich.