Mitarbeiter von Novartis in weißem Schutzanzug
Novartis
Novartis
Wirtschaft

Novartis investiert 75 Millionen Euro in Tirol

Das Schweizer Biotechnologie- und Pharmaunternehmen Novartis investiert 75 Millionen Euro in seinen Tiroler Standort Schaftenau (Bezirk Kufstein). Gebaut wird eine Anlage zur technischen Entwicklung von Biopharmazeutika sowie eine Pilotanlage für Medical Devices wie Autoinjektoren und Pens.

Am Standort Schaftenau werden zwei neue Anlagen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 75 Mio. Euro errichtet.

Zum einen wird ab dem kommenden Jahr eine Anlage zur technischen Entwicklung und technischen Produktion von Biopharmazeutika gebaut. Novartis investiert dafür rund 60 Mio. Euro, die Anlage geht voraussichtlich 2026 in Betrieb. 20 neue Arbeitsplätze sollen dadurch geschaffen werden.

Luftaufnahme des Novartis Standortes Schaftenau
Novartis

Viele neue Therapieoptionen durch Biopharmazeutika

Angesiedelt ist die Anlage in einem bereits vorhandenen Gebäude. Es handle sich dabei um eine perfekte Kombination, erläuterte Mario Riesner, Geschäftsführer des Novartis Campus Kundl/Schaftenau: „Technische Entwicklung und Produktion rücken näher zusammen. Diese räumliche Nähe macht ihre Zusammenarbeit noch effizienter und ermöglicht eine nahtlose End-to-End-Entwicklung bis hin zur kommerziellen Herstellung.“

Fast die Hälfte aller neu zugelassenen Arzneimittel seien Biopharmazeutika. „Tendenz steigend. Kein Wunder, denn sie eröffnen neue Therapieoptionen bei einer Vielzahl von Krankheiten“, erklärte Michael Kocher, Country President von Novartis Austria. Zugleich betonte er, dass diese komplexen biologischen Wirkstoffe viel Erfahrung und Know-how erfordern, um sie nahtlos und schnell von der Entwicklung zur klinischen und kommerziellen Produktion zu bringen. „In diesem Bereich sind wir in Schaftenau schon heute sehr gut aufgestellt“, so Kocher.

Pilotanlage zur Herstellung von Fertigprodukten

Im nächsten Jahr entsteht im selben Gebäude auch eine Pilotanlage zur Herstellung von Fertigprodukten aus medizinischem Applikationsgerät – Medical Devices – und Medikamenten. Applikationsgeräte wie Autoinjektoren, Fertigspritzen und Pens erleichtern Menschen mit chronischen Erkrankungen das Leben, heißt es bei Novartis. Durch die Injektion des Arzneimittels, einfach und sicher zu Hause, werde etwa Zeit für Arzt- oder Klinikbesuche eingespart.

Die Pilotanlage dient zur technischen Entwicklung und klinischen Produktion. Sie wird ergänzt durch ein Testlabor zur funktionalen Produktanalytik und soll Anfang 2025 in Betrieb gehen. Für diese Erweiterung ist ein Investitionsvolumen von rund 15 Mio. Euro veranschlagt.

Novartis-Investitionen an drei Standorten

Insgesamt investiert Novartis an drei Standorten in Europa in den kommenden Jahren rund 300 Mio. Euro in die Entwicklung modernster Biopharmazeutika. Neben Schaftenau sind weitere Investitionsschwerpunkte auch am Novartis Campus in Basel (Schweiz) und in Menges (Slowenien) geplant.

Erst im Mai hatte Novartis bekanntgegeben, in Tirol 300 Millionen Euro zu investieren. Dabei wurde die weltweit modernste Produktionsanlage für Biopharmazeutika in Betrieb genommen. Zudem wurde eine bestehende Anlage erweitert – mehr dazu in Novartis investiert 300 Mio. Euro in Tirol.