
Anders als normale Gletscher erscheinen Blockgletscher nicht in strahlendem Weiß, sondern stellen eine Landschaftsform im Permafrost dar, die sich für das Auge des Wanderers unter groben Blöcken verbirgt.
Quellen am Fuß der Gletscher
Im Zuge einer Inventarisierung habe man festgestellt, dass relativ häufig Trinkwasserversorgungsanlagen an diese Landschaftsformen gebunden sind, erklärte Hydrogeologe Gerfried Winkler aus Graz: „Das Charakteristikum dieser Blockgletscher ist, dass sehr oft stark schüttende Quellen am Fuße der Blockgletscher austreten. Teilweise werden diese Quellen bereits zur Trinkwasserversorgung genutzt – zum Beispiel in Nauders oder auf der Turracher Höhe.

Könnten Trinkwasserbedarf decken
Die Trinkwasserversorgung ist allerdings zumeist an nicht mehr aktive Blockgletscher gebunden. Das sind jene, die sich nicht mehr bewegen. Untersucht wird nun, wie die Blockgletscher als Wasserspeicher funktionieren und was ihr Anteil am Wasserkreislauf ist.
Es wird angenommen, dass die rund 5.800 Blockgletscher innerhalb eines Jahres so viel Wasser abgeben, dass sie ungefähr den Trinkwasserbedarf von ganz Österreich decken könnten. Dies sei aber nur ein Teil des Speichers, den der Blockgletscher zu Verfügung stelle, so Winkler: „Der andere Teil ist das Eis, das im aktiven Blockgletscher gebunden ist. Diese Volumina sind ein Vielfaches davon.“
Besser geschützt als normale Gletscher
In Tirol breiten sich Blockgletscher auf einer Gesamtfläche 167 Quadratkilometern aus. Aufgrund der schützenden Schuttschicht sind sie vom Klimawandel nicht so sehr betroffen wie die Gletscher. Zurzeit wird auch erforscht, wie ihre Entwässerungssysteme funktionieren und sich dieser Wasserspeicher in Zukunft verhalten. Erste Ergebnisse sollen bereits im nächsten Jahr vorliegen.