Skitourengeher
ORF.at/Carina Kainz
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Wirtschaft

Viele Fragen zum Pistentouren-Ticket

Ein 90-Euro-Saisonticket für Parken und Piste ist für Skigebietsbetreiber durchaus vorstellbar. Konkrete Pläne gibt es zurzeit aber keine. Stattdessen überwiegen die Unklarheiten. Ideen für Lösungen gibt es allerdings auch bereits.

Zu Beginn der Woche hat eine neue Studie der Universität Innsbruck die Debatte über das Pistentourengehen um eine Facette erweitert. Demnach seien Wintersportlerinnen und Wintersportler bereit, rund 90 Euro pro Saison zu zahlen. Dieser Betrag könnte die Benützung von Piste und Parkplatz decken. Derzeit fallen dafür häufig noch keine Gebühren an. Mehr dazu unter – Pistentourengehen: Ticket gegen Konflikte.

Mehrere Betreiber von Skigebieten schließen den Vorschlag der Studie von vornherein nicht aus. Für Walter Höllwarth, Geschäftsführer der Glungezerbahn in Tulfes, wäre so ein Ticket ein möglicher Weg. „Wenn überhaupt keine Anlage mehr genutzt wird, sondern nur die Piste, dann könnte so ein Preis durchaus anzudenken sein", sagte er.

Ein solches Ticket plant die Glungezerbahn derzeit aber nicht. Ohnehin sind in Tulfes viele Pisten- und Skitourengeher noch auf einen Teil der Bahn angewiesen, da der Aufstieg von der Talstation mangels Schnee nur selten möglich sei. Ein eigenes Saisonticket für vier Liftfahrten pro Tag sei für den Standort daher eine wahrscheinlichere Lösung.

Ticket nur gemeinsam mit anderen

Sein Kollege Franz Gleirscher von den Serlesbahnen Mieders kennt die Diskussion nur zu gut. Die Idee eines 90-Euro-Tickets müsse man sich aber im Detail erst ansehen. Er bezweifelt jedoch, dass die Pistentourengeher bereit wären, für jedes einzelne Skigebiet zu zahlen. „Sie gehen ja nicht nur in Mieders, sondern in verschiedenen Gebieten. Und höchstwahrscheinlich werden sie nicht überall 90 Euro für eine Saisonkarte zahlen wollen", meinte er.

Gleirscher plädierte vielmehr für eine gemeinsame Lösung mit anderen Betreibern im Umkreis von Innsbruck. Insofern sei eine Art Verbundticket die bessere Option. Gespräche dazu gebe es unter den Seilbahn-Unternehmen vorerst keine. „Das wäre aber durchaus interessant, einmal zu diskutieren, welche Möglichkeiten es gibt", so Gleirscher.

In Zukunft dürfte sich die Lage wohl verändern. Gerade wegen der Kosten für die Piste brauche es früher oder später eine Form der Bezahlung. Ob dies mit einem eigenen Pisten-Ticket oder über die Parkplätze funktionieren soll, ist noch fraglich. „Es ist aber klar, dass wir irgendwann eine Lösung brauchen, bei der auch Skitourengeher einen Beitrag zur Pistenpräparierung leisten“, so Gleirscher.