Zwei Männer und zwei Frauen
APA/EXPA/ERICH SPIESS
APA/EXPA/ERICH SPIESS
Landtagswahl 2022

NEOS will Vertrauen zurückgewinnen

Die Tiroler NEOS haben am Donnerstagabend in Innsbruck den offiziellen Start in die heiße Wahlkampfphase gestartet. Nach 94 absolvierten Wahlkampf-Terminen – wie Spitzenkandidat Dominik Oberhofer betonte – und nach einer Rede der Bundesparteivorsitzenden Beate Meinl-Reisinger schwor er die Seinen ein, zu rennen.

Erklärtes Ziel der Pinken ist, das Vertrauen der Menschen in die Politik zurückzugewinnen. Dabei setzt man auf die Kernthemen Bildung, Saubere Politik und Wirtschaft. Oberhofer, der die Bühne unter den Klängen von „I’ve been looking for freedom“ von David Hasselhoff betrat und wieder verließ, stimmte die rund 200 Unterstützerinnen und Unterstützer in einem Innsbrucker Lokal mit einer frei gehaltenen rund halbstündigen Rede auf die letzten 17 Tage vor der Wahl ein.

Dominik Oberhofer
APA/EXPA/ERICH SPIESS
Oberhofer hielt eine halbstündige, freie Rede

„Historisch“ sei bei dieser Wahl nicht nur die „Ausgangslage“, sondern auch die „Chance“, dass sich die ÖVP nach dem 25. September nicht nur einen „kleinen Koalitionspartner“ suchen, sondern sich mit mehreren Parteien arrangieren müsse, war sich der Spitzenkandidat sicher. Oberhofer, der sich und die Seinen schon lange in Regierungsverantwortung sieht, hatte schon früh eine Dreierkoalition ins Spiel gebracht und lediglich eine Zusammenarbeit mit der FPÖ ausgeschlossen.

2018 erreichte NEOS gut fünf Prozent

Oberhofer, der die NEOS 2018 auf Anhieb in den Tiroler Landtag geführt hatte – damals erreichte die Partei 5,21 Prozent der Stimmen und zwei Mandate, sah die schwarz-grüne Landesregierung, die Bundesregierung und einen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der sich „auf der Flucht“ befände als Gründe, dass „die Menschen dort draußen“ die Hoffnung verloren hätten.

Dann nutze er die Bühne für ein paar, großteils bekannte, sachpolitische Ansagen. Die Parteienförderung in der Höhe von 16 Millionen Euro solle halbiert werden – und die Hälfte Bedürftigen – 32.000 an der Zahl – zugute kommen. Die Tourismus-Abgabe wolle er abschaffen. Außerdem sollten Windräder in Skigebieten gebaut werden, bürokratisch Hürden abgebaut und das Bildungssystem revolutioniert werden.

Meinl-Reisinger mit Kritik an Bundesregierung

Auch Meinl-Reisinger nahm in ihrer Rede Bezug auf besagten „Vertrauensverlust“, zu dem ihre Partei allerdings „nicht viel beigetragen“ habe und kritisierte die „Koste-es-was-es-wolle-Politik“ der türkis-grünen Bundesregierung während der Coronapandemie, die der Gesellschaft nun „auf den Schädel“ falle. Statt Gießkannenprinzip brauche es endlich „mehr Netto vom Brutto“, steigende Löhne und die von den Liberalen viel ventilierte Selbstermächtigung, fand die Oppositionspolitikerin.