Bus der IVB in Innsbruck
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Verkehr

Öffi-Busse sollen bis 2035 emissionsfrei sein

Der Öffentliche Verkehr in Tirol soll bis zum Jahr 2035 vollständig auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden. So soll im Jahr 2027 der letzte Dieselbus in Betrieb gehen. Durch die Umstellung des Busbetriebs entstehen Mehrkosten in Millionenhöhe.

Laut Landesrätin Ingrid Felipe (Grüne) betragen die Mehrkosten für die Umstellung in der ersten Phase bis zum Jahr 2025 23,2 Millionen Euro. 17,1 Millionen davon sollen vom Bund kommen, 6,1 Millionen wird das Land Tirol übernehmen. Bis zum Jahr 2035 sollen etwa 640 Busse und damit die gesamte Tiroler Busflotte emissionsfrei unterwegs sein.

Umstellung erfolgt in drei Phasen

Die Umstellung soll in drei Phasen erfolgen. In einer ersten Phase bis 2027 sollen vor sollen vor allem Stadtbusse umgestellt werden. Diese können nachts am Betriebsgelände geladen werden und brauchen nur wenig und einfach herzustellende Infrastruktur mit geringer Ladeleistung. Der Strom soll zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammen, heißt es in der Landesaussendung. Laut dem VVT-Geschäftsführer Alexander Jug sollen die ersten E-Busse ab 2023 im Bezirk Landeck unterwegs sein, bis 2027 sollen 136 Fahrzeuge auf emissionsfreien Betrieb umgestellt werden.

Bus der IVB in Innsbruck
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In einer ersten Phase sollen vor allem Stadtbusse umgestellt werden

In der zweiten Phase von 2028 bis 2030 geht es um die Vorbereitung und Planung der weiteren Umstellungsphase. Dabei soll internes Know-how aufgebaut, die notwendige Software für die Routenplanung und das Ladehofmanagement angepasst sowie die Umstellung der Regionalverkehre im Detail geplant werden.

In der dritten Phase ab 2031 werden ausschließlich die neuen Busse angeschafft. Dabei werden alle übrigen Linien mit besonderen Anforderungen an Umlauflängen und Steigung angepasst. Möglicherweise werden dann auf bestimmten Strecken auch Wasserstoffbusse oder Oberleitungsbusse unterwegs sein, die zwischendurch auf bestimmten Streckenabschnitten durch Oberleitungen aufgeladen werden können.

Europäische Richtline gibt Zeitplan vor

Im Hintergrund steht eine Europäische Richtlinie, die einen Zeitplan für die Umstellung vorgibt. In Österreich wird diese Richtlinie durch das Straßenfahrzeug-Beschaffungsgesetz (SFBG) umgesetzt. So müssen bis 31. Dezember 2025 alle öffentlichen Auftraggeber 45 Prozent ihrer Busflotte auf saubere Antriebe umstellen, 50 Prozent davon emissionsfrei. Die Quote wird auf 65 Prozent im Zeitraum vom 1. Jänner 2026 bis 31. Dezember 2030 angehoben. Unter „sauberen Fahrzeugen“ versteht die Richtlinie auch gasbetriebene Busse, während emissionsfreie Busse nur jene mit Elektromotoren, E-Busse, Trolleybusse und Wasserstoffbusse umfassen.