Arbeitslose Frau bei Beratung am AMS Arbeitsmarktservice, um eine Beschäftigung zu finden
APA/ROLAND SCHLAGER
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Wirtschaft

Tiroler Arbeitsmarkt weiter stabil

In Tirol herrscht Rekordbeschäftigung – noch nie zuvor waren so viele Menschen im Land berufstätig. Das belegen auch die jüngsten Zahlen des Arbeitsmarktservice Tirol (AMS). Die hohe Inflation wirkt sich aktuell noch nicht auf den Tiroler Arbeitsmarkt aus.

Mit den Pandemiebedingten Katastrophenzahlen am Arbeitsmarkt ist es in Tirol vorbei. Die Arbeitslosenzahlen hatten sich ja seit Längerem bereits stabilisiert – dieser Trend hält offenbar an: Noch nie waren so viele Menschen in aufrechten Beschäftigungsverhältnissen wie momentan. Die Teuerung wirke sich noch nicht aus, wie AMS-Landesgeschäftsführer Alfred Lercher erklärte: "Die Beschäftigung ist weiterhin auf Rekordniveau, die Arbeitslosigkeit sehr gering, die Langzeitarbeitslosigkeit sinkt kontinuierlich.“

Die Chancen auf einen Job haben sich auch für jene verbessert, die es am Arbeitsmarkt traditionell besonders schwer haben – etwa ältere Arbeitssuchende und Langzeitarbeitslose oder Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Mit Stichtag 31. August sind in Tirol rund 10.900 Menschen als arbeitslos beim AMS gemeldet. Das sind um mehr als 17 Prozent weniger als am selben Tag des Vorjahres. Die Arbeitslosigkeit liegt in Tirol derzeit bei gerade einmal drei Prozent.

Mehr arbeitslose Frauen als Männer

Nach wie vor sind Tiroler Frauen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Wer eine Lehre oder ein abgeschlossenen Studium hat, bekommt deutlich leichter einen Job als Menschen, die maximal die Pflichtschule absolviert haben. Die Langzeitarbeitslosigkeit – sie betrifft Menschen, die länger als ein Jahr keine Stelle haben – ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte gesunken.

Arbeitslose Menschen bei Beratung am AMS Arbeitsmarktservice, um eine Beschäftigung zu finden
APA/HERBERT PFARRHOFER

Der derzeit herrschende Mangel an Arbeitskräften ist in allen Branchen zu spüren. Seit längerem herrscht ein massiver Mangel an Fachkräften. Außerdem bekommen nicht nur Einheimische momentan leichter einen Job, sondern auch ausländische Arbeitskräfte, die vermehrt nach Tirol kommen. Besonders stark ist die Zuwanderung aus Deutschland gestiegen, mit großem Abstand dahinter folgen zugewanderte Arbeitskräfte aus Kroatien, Rumänien und aus der Ukraine.

Positive Prognose

Laut Wirtschaftsforschungsinstitut wird die wirtschaftliche Erholung in Österreich wegen des Ukraine-Krieges zwar an Schwung verlieren, die Erholung des Arbeitsmarkts dürfte aber von Dauer sein, hieß es. Das AMS Tirol betonte dennoch, dass es sich aufgrund der vielen Unsicherheiten bereits auf mögliche Herbst- und Winterszenarien vorbereite, um jedenfalls gerüstet zu sein.