Zwei Wölfe
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Chronik

Wölfe: Vier weitere Abschüsse empfohlen

Das Fachkuratorium „Wolf-Bär-Luchs“ hat empfohlen, vier weitere Wölfe abzuschießen – darunter zwei Jungtiere. Sie alle sollen in Osttirol insgesamt 85 Schafe gerissen haben. Bei Lavant, so die Vermutung, dürfte sich ein Rudel mit fünf Jungen gebildet haben.

Die Experten haben sich mit nachgewiesenen Wölfen in den Gebieten Obertilliach, Anras, Lavant und Ehrwald befasst. Beim Wolfsindividuum im Bezirk Reutte entschied man sich gegen eine Abschussempfehlung.

In Osttirol wurde die Lage anders beurteilt, obwohl man die betroffenen Wölfe, wie es hieß, „nicht als verhaltensauffällig sondern als Tiere mit wiederholt unerwünschtem Verhalten“ einstufe. Die vier Wölfe hätten heuer ausschließlich zum Zeitpunkt des Risses nicht geschützte Weidetiere gerissen, da diese einfach zu erreichen waren. Die Weiden seien, laut Amtssachverständigen allerdings auch „nicht schützbar“.

Idee: Junge Wölfe schießen um Scheu zu erhöhen

Für das Gebiet Lavant beurteilte das Fachkuratorium die Lage neu und empfiehlt jetzt, dass zwei Jungtiere aus dem sogenannten Hochstadelrudel geschossen werden sollen. Seit einer Sitzung Anfang August, hätten sich neue Erkenntnisse ergeben, hieß es. Damals war empfohlen worden, zwei Elterntiere zu schießen – mehr dazu in Abschussbescheid für Wölfe trotz Nachwuchses. Der Verwaltungsgerichtshof hat diesen Bescheid aber aufgehoben – mehr dazu in Wölfe dürfen vorerst nicht geschossen werden.

Nachwuchs bei den Arktischen Wölfen im Tiergarten Schönbrunn
Tiergarten Schönbrunn/Daniel Zupanc
Die Osttiroler Wölfe dürften sich fortgepflanzt und ein Rudel gebildet haben

Inzwischen, so die Kommission, seien bis jetzt drei einzelne Wölfe genetisch nachgewiesen worden, die wahrscheinlich zu einem Rudel mit insgesamt sogar fünf Jungen gehören. Jetzt, so empfiehlt es das Kuratorium im aktuellen Beschluss, sollen zwei dieser Jungwölfe geschossen werden, damit sich im verbleibenden Rudel die „Scheu gegenüber den Menschen und ihren Nutztieren“ erhöhe, hieß es.

Empfehlung: Weitere Abschüsse bei Anras und Obertilliach

„Dringlich“ geschossen werden soll auch der Wolf 165MATK, der bei Anras leben dürfte, so das Kuratorium. Er stammt aus der italienischen Population. Außer ihm sei im Gebiet seit April kein anderer Wolf nachgewiesen worden. 34 Schafe sind im Gebiet gerissen worden, insgesamt seien 90 entweder tot oder abgängig, so das Kuratorium.

Ebenfalls eine Abschussempfehlung gibt das Kuratorium für den Wolf 151MATK bei Obertilliach/Kartitsch. Laut BH Lienz gebe es in diesem Gebiet 143 tote oder abgängige Schafe, 22 von ihnen sind diesem speziellen Wolf zugeordnet worden.