Mordprozess Innsbruck 24jähriger Osttiroler
ORF Tirol
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Gericht

„Innerer Dämon“: 18 Jahre Haft für Osttiroler

Anfang Februar hatte ein 24-jähriger Osttiroler in Lienz mehrmals auf eine Slowakin eingestochen. Beim Prozess am Mittwoch sprach er von einem „inneren Dämon“, den er nicht unter Kontrolle habe. Er wurde wegen versuchten Mordes einstimmig zu 18 Jahren Haft bei Einweisung in eine Anstalt verurteilt.

Am 5. Februar diesen Jahres lernten sich der Osttiroler und die Slowakin in einem Lokal in Lienz kennen. Anschließend begleitete er die Frau zu ihrer Unterkunft. Am Weg wollte er sie küssen und berührte sie unsittlich. Als ihn die Frau zurückwies, brannten bei ihm offensichtlich die Sicherungen durch. Mehr dazu in Frau nach Messerattacke schwer verletzt.

Der innere Dämon sei erwacht, sagt er am Mittwoch vor Gericht. Ein Zustand, in dem er nicht mehr die Kontrolle über sich gehabt hätte. Er Stach mehrmals brutal auf sein Opfer ein. Im Zuge der Tat wollte der 24-jährige sein Opfer in einem Kanalschacht verstecken. Doch darin hatte sie nicht Platz. Zeugen kamen zum Tatort, verständigen Rettung und Polizei. Der 24-jährige gestand die Tat.

Angeklagter war mehrfach vorbestraft

Bereits zweimal wurde der Osttiroler wegen sexueller Übergriffe und des Besitzes von kinderpornografischem Material verurteilt. Auch eine Psychotherapie und die Einnahme von Psychopharmaka wurden ihm auferlegt. Er weise eine komplexe Persönlichkeitsstörung auf, erklärte die psychiatrische Gutachterin beim Prozess. Seine sexuellen Triebe könne er nicht ausreichend kontrollieren, auch andere Impulse nicht. Für die Psychiaterin Gabriele Wörgötter gehe von dem Angeklagten weiterhin Gefahr aus.

18 Jahre Haft – nicht rechtskräftig

Der 24-Jährige zeigte sich beim Geschworenenprozess in Innsbruck reumütig. „Ich brauche Hilfe, damit so etwas nie mehr passiert“, meinte er am Schluss der Verhandlung. Beim Opfer entschuldigte er sich. Es tue ihm leid. Er wollte sie nicht verletzten, geschweige denn töten.

Am Gericht ging es vor allem um die Frage, ob die Attacke ein Mordversuch oder schwere Körperverletzung war. Am Ende verurteilten die Geschworenen den Osttiroler einstimmig zu 18 Jahren Haft wegen versuchten Mordes. Außerdem wurde die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher angeordnet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.