Detailaufnahme aus einem Umspannwerk
ORF.at/Roland Winkler
ORF.at/Roland Winkler
Wirtschaft

Energieversorgung vorerst gewährleistet

Die Finanzbedarf der Wien Energie über mehrere Milliarden Euro hat für Diskussionen gesorgt. In Tirol sei die Energieversorgung nicht gefährdet, heißt es von Tiroler Energieunternehmen. Das Preisniveau für Energie werde aber über Monate hoch bleiben.

Ein Finanzdilemma wie jenes der Wien Energie sei in Tirol aus heutiger Sicht nicht vorstellbar, so TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser: „Bei der Wien Energie geht es um ein kurzfristiges Liquiditätsthema. Wir haben derzeit kein Liquidität Thema und sehen es in absehbarer Zeit auch nicht. Wie sich die Märkte entwickeln wird man sehen, aber aus heutiger Sicht sollte es für Tirol keine Auswirkungen haben."

Die Energieversorgung in den nächsten Monaten scheint sichergestellt. „Wir haben im Strombereich unsere eigenen Kraftwerksanlagen, sodass wir notfalls auch eingreifen können. Wir haben auch einen Gasspeicher angekauft, sodass wir auch Gas für den Winter eingelagert haben. Nach jetzigen Einschätzungen müsste man davon ausgehen, dass die Energieversorgung für Tirol gesichert ist“, so Entstrasser.

TIWAG-Vorstand Erich Entstrasser
ORF
TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser

Hohe Sicherheit durch Produktvielfalt

In Tirol gebe es durch die Produktvielfalt eine Versorgungssicherheit, erklärte Christoph Stöckl, Sprecher des Tiroler Energieunternehmens Gutmann. Neben dem Gas stünden auch Heizöl, Pellets und Holz zur Verfügung. Außerdem dürfe man die Photovoltaik nicht vergessen.

Es sei sicher fatal, wenn man sich nur auf eine Energieform konzentriere. Das sehe man am jetzigen Stand. Europaweit habe man sich sehr lang auf Gas konzentriert und sei dadurch in Abhängigkeiten geraten.

Nicht auf eine Energieform setzen

Er rate zu einer Kombination aus mehreren Energieformen – also eine Photovoltaikanlage kombiniert mit einer Wärmepumpe oder kombiniert mit Pellets, so Stöckl.

Heizöl sei immer noch attraktiv, weil es über Kanister transportierbar sei, man sei nicht leitungsgebunden. „Das Heizöl hat niemand anderer in der Hand, wenn er die Leitung kappt", sagt der Energieexperte.

Christoph Stöckl, Sprecher des Tiroler Energieunternehmens Gutmann
ORF
Christoph Stöckl glaubt, dass das Preisniveau von Energie weiter hoch bleibt

Stöckl: Preisniveau bleibt über Monate hoch

Das Preisniveau habe sich auf einem sehr hohen Niveau eingependelt. Die Dynamik sei aber mittlerweile ein wenig weg. Er gehe davon aus, dass das Preisniveau die nächsten Monate weiterhin auf einem hohen Niveau, aber stabil bleibe, sagt der Sprecher des Energieunternehmens.

Am Wochenende war von einem Finanzbedarf von sechs Milliarden Euro für die Wien Energie die Rede. Laut der Stadt Wien seien am Dienstag noch keine Hilfen für Wien Energie nötig, so Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). Der Rechnungshof kündigte eine Prüfung der Wien Energie an.- mehr dazu in „Heute keine Notwendigkeit“ für Hilfen (news.ORF.at)