Tisch und Federpennal
APA/dpa/Uli Deck
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Soziales

Mehr Geld für Familien zum Schulstart

Für Eltern ist der Schulbeginn oft mit hohen Kosten verbunden. Das Land Tirol erhöhte seine Unterstützung für einkommensschwache Familien. Diese erhalten im Rahmen der Schulkostenbeihilfe künftig abhängig von den Einkommensgrenzen 150 oder 200 Euro pro Kind.

Für 95.000 Tiroler Schülerinnen und Schüler beginnt bald das neue Schuljahr. Während sich einige Kinder auf den Beginn der Schule freuen, ist der Schulanfang für die Eltern meist mit Kosten verbunden, die vor allem für einkommensschwächere Familien oder Alleinerziehende eine finanzielle Herausforderung darstellen können.

Beim Schulstart im Vorjahr wurden über 10.000 Anträge auf Unterstützung genehmigt. Der ausgezahlte Förderbetrag betrug knapp 2,4 Millionen Euro.

Seit Beginn des Jahres gibt es die Möglichkeit der ganzjährigen Unterstützung für die Eltern. Mit der „Schulkostenbeihilfe“ sollen auch Kosten gefördert werden, die während des Jahres anfallen – mehr dazu in Land baut Unterstützung für Familien aus.

Ab September gilt höhere Einkommensgrenze II

Diese Fördermöglichkeit wurde jetzt nicht nur zeitlich, sondern auch im Hinblick auf den Bezieherkreis erweitert. Wegen der aktuellen Preissteigerungen erhöhte das Land die Einkommensgrenze II ab 1. September. Damit können noch mehr Eltern von dieser Entlastungsmöglichkeit profitieren, hieß es von Seiten des Landes.

Übersichtsgrafik über Höhe der Schulstarthilfe
Land Tirol

Abhängig von den Einkommensgrenzen erhalten Familien im Rahmen der Schulkostenbeihilfe eine finanzielle Unterstützung von 150 oder 200 Euro pro Kind und Förderjahr. Eine vierköpfige Familie – zwei schulpflichtige Kinder sowie deren Eltern – erhält für jedes Kind 200 Euro, wenn das monatliche Netto-Haushaltseinkommen unter 2.500 Euro liegt. Liegt es zwischen der Einkommensgrenze I und II – also zwischen 2.500 und 3.100 Euro –, erhält die Familie für jedes Kind 150 Euro.

Auch andere Familienförderungen, wie das Kindergeld Plus, der Kinderbetreuungszuschuss, die Förderung von Schulveranstaltungen im Inland oder der Mehrlingsgeburtenzuschuss wurden erhöht, indem mit 1. Jänner des kommenden Jahres Fördersätze angehoben und Einkommensgrenzen erweitert werden.

Gewerkschaft warnt vor Armutsfalle

Knapp 1.800 Euro geben Eltern in Tirol jährlich für den Schulbesuch ihrer Kinder aus, der Großteil davon ist im September fällig. Die Gewerkschaft GPA warnt in diesem Zusammenhang vor einer Armutsfalle vor allem für Alleinerziehende. Die erhöhte Schulkostenbeihilfe reiche vielerorts nicht aus.

„Die derzeitige Förderung des Landes ist leider oft zu wenig. Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einem maximalen Netto-Einkommen von 1.600 Euro erhält beispielsweise 200 Euro. Dazu kommen noch einmal 100 Euro Schulstartgeld vom Bund. Bei einem dermaßen geringen Einkommen muss man allerdings davon ausgehen, dass ohnehin mehr als die Hälfte allein für die Miete weggerechnet werden muss. Dazu kommen jetzt die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise. Da sind 300 Euro für den Schulanfang einfach zu wenig“, betonte Verena Zisler, Frauensekretärin der Gewerkschaft GPA Tirol.