Geldbörse
ORF.at/Patrick Bauer
ORF.at/Patrick Bauer
Landtagswahl 2022

Das sagen die Parteien zum Thema Teuerung

Die steigenden Preise sorgen bei immer mehr Menschen für finanzielle Problemen. Die Politik will die Auswirkungen der enormen Teuerung in Grenzen halten. Der ORF fragte die im Landtag vertretenen Parteien, was sie tun werden, um das Leben der Tirolerinnen und Tiroler leistbarer zu machen.

Der tägliche Einkauf ist für viele Menschen eine finanzielle Herausforderung. Bei einer Inflation von fast zehn Prozent werden die Dinge des täglichen Lebens für viele Tirolerinnen und Tiroler zum Luxus. Dramatisch sind die Preissteigerungen bei Energie. Wer seine Wohnung oder sein Haus mit Gas oder Öl heizt, muss mit einer Verdoppelung der Heizkosten rechnen. Auch Strom, Benzin und Diesel sind deutlich teurer als noch vor einem Jahr.

Mit Entlastungspaketen um hunderte Millionen Euro versucht die Politik dagegenzuhalten. Gebühren werden eingefroren, Energie- und Heizkostenzuschüsse erhöht. Der Strompreis soll gedeckelt werden.

Anton Mattle
ORF
Anton Mattle, ÖVP

Mattle verweist auf erhöhte Zuschüsse

„Der Heizkosten- und der Energiekostenzuschuss wurden eingeführt, der Bezieherinnenkreis erweitert, aber auch der Betrag erhöht. Jetzt, wo die Schule beginnt, wurde auch die Schulkostenbeihilfe ebenfalls und auch in diesem Fall der Bezieherinnenkreis wesentlich ausgeweitet. Die Familienförderung wird mit 1. Jänner entsprechend nachziehen und ich erwähne auch die Maßnahmen in den Gemeinden, die ja schlussendlich vom Land finanziert werden, dass es heuer zu keiner Gebührenerhöhung in Kindergarten kommt bzw. auch die Müllgebühren nicht erhöht werden. Das sind Maßnahmen, die bei der Bevölkerung ankommen.“

Georg Dornauer
ORF
Georg Dornauer, SPÖ

Dornauer will Aus der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel

„In Tirol haben wir seit vielen Jahren die höchsten Lebenshaltungskosten und die niedrigsten Einkommen. Die aktuelle Teuerungssituation spitzt diese Situation massiv zu. Unsere Maßnahmen liegen auf dem Tisch. Wir wollen die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel streichen, die Energiepreise deckeln und die Mieten ab sofort einfrieren. Die SPÖ Tirol und ich werden alles daransetzen, unsere Familien und Betriebe sicher durch diese aktuelle Welle zu manövrieren.“

Markus Abwerzger
ORF
Markus Abwerzger, FPÖ

Abwerzger für Preisdeckel bei Energie und Grundnahrungsmittel

Laut einer Studie zahlen die Tiroler mittlerweile 20 Prozent mehr für den wöchentlichen Einkauf. Was den täglichen Bedarf betrifft, liegt die Inflation mittlerweile weit über den neun Prozent. Es braucht einen Preisdeckel für Grundnahrungsmittel, für Treibstoff und für Energie. Und ich finde es persönlich ehrlich gesagt zutiefst unmoralisch, wenn ein landeseigenes Unternehmen wie die TIWAG Millionengewinne hortet, während sich die Tirolerinnen und Tiroler das Leben nicht mehr leisten können.

Gebi Mair
ORF
Gebi Mair, Die Grünen

Mair fordert raschen Ausstieg aus Öl und Gas

"Klar ist der Auslöser für die Teuerung die Abhängigkeit von Öl und Gas. Deswegen müssen wir Ursachenbekämpfung betreiben. Wir brauchen Investitionen in Sonne, Wind, Erdwärme, Biomasse. Wenn wir jetzt versäumen, den Umstieg zu machen, dann wird die teuerste Teuerung überhaupt die Klimakrise sein. Und jetzt müssen wir als Gesellschaft es insgesamt finanzieren, damit nicht der Einzelne die ganze Last tragen muss.

Andrea Haselwanter-Schneider
ORF
Andrea Haselwanter-Schneider, Lite Fritz

Haselwanter-Schneider will Sozialtarif für Strom und Gas

„Wir müssen die Menschen entlasten. Erweitern wir den Bezieherkreis für Heizkostenzuschuss, Schulstarthilfe, Mietzinsbeihilfe und andere Sozialleistungen. Wir schauen auf die sozial Schwachen, aber wir müssen ganz dringend auch auf den Mittelstand aufpassen. Wir haben seit Jahren und immer wieder einen Sozialtarif auf Strom und Gas eingefordert. Das wäre heute wichtiger denn je. Ich sehe überhaupt nicht ein, dass eine Schneekanone mit einem billigeren Strom betrieben werden kann als die Heizung oder das Warmwasser für einen Haushalt.“

Dominik Oberhofer
ORF
Dominik Oberhofer, NEOS

Oberhofer vermisst Treffsicherheit bei Maßnahmen

„Tatsache ist, dass es in Tirol über 30.000 Menschen gibt, die arbeiten aber trotzdem mit dem Geld, was sie erwirtschaften, nicht auskommen. Vor allem Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher sind betroffen. Da müssen wir unbürokratisch helfen. Das, was die Bundes- und Landesregierung zurzeit aufführt, das ist nie treffsicher. Beispiel: ich bekomme 4.700 Euro Ausgleichszahlungen in den letzten drei Monaten und meine Mitarbeiterin im Hotel nur 600 – auch nicht fair und nicht gerecht.“