Hitze, Trockenheit
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Landtagswahl 2022

Das sagen die Parteien zum Thema Klima

Extreme Wetterereignisse haben sich in den letzten Jahren gehäuft. Hitze, Dürre, Überschwemmungen oder Murenabgänge sorgen in ganz Europa für Tote und Milliardenschäden. Was die im Landtag vertretenen Parteien dagegen tun wollen, sagen sie dem ORF Tirol.

Die Folgen des Klimawandels sind auch in Tirol spürbar. Ohne Bewässerungsanlagen etwa wären die Ernteausfälle in der Landwirtschaft schon jetzt dramatisch. Die Zahl der Extremwettereignisse wird zunehmen, warnen Experten.

In Tirol setzt die Politik auf den Ausbau der Wasserkraft. Weniger Wasser in Flüssen und auf den Gletschern bedeutet aber auch weniger Strom aus den Kraftwerken. Bei den erneuerbaren Energien ist in Tirol viel Luft nach oben. Tausende Dächer, hunderte Parkplätze und damit riesige Flächen für Photovoltaik liegen brach. Und Windräder sucht man in Tirol bis dato vergeblich.

Anton Mattle
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Anton Mattle, ÖVP

Mattle verbindet Klimaschutz mit Energiewende

„Für die Volkspartei ist natürlich auch der Klimaschutz ein ganz wichtiges Thema. Und den Klimaschutz verbinde ich persönlich ganz massiv mit der Energiewende. Tirol hat dafür die besten Voraussetzungen. Wir haben Potenziale in der Wasserkraft. Wir haben unwahrscheinlich viele Sonnenstunden, wenn man das mit anderen mitteleuropäischen Regionen vergleicht. Wir haben ein großes Potenzial an Biomasse. Und da und dort, wo es vielleicht auch technisch möglich ist, wird vielleicht auch das eine oder andere Windrad installiert werden.“

Georg Dornauer
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Georg Dornauer, SPÖ

Dornauer will Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

„Wir haben noch rund 20 Jahre Zeit, in denen wir aus den fossilen Brennstoffen aussteigen werden und aussteigen müssen. Tirol muss bis 2040 klimaneutral sein. Dafür benötigt es den konsequenten Ausbau unserer Wasserkraft, Photovoltaikanlagen auf allen Dächern Tirols und eine Verkehrswende hin zu einer klimafreundlichen Mobilität. Die SPÖ Tirol und ich werden alles daran setzen, unseren Kindern und Kindeskindern einen sauberen und nachhaltigen Planeten zu übergeben.“

Markus Abwerzger
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Markus Abwerzger, FPÖ

Abwerzger will Kraftwerk für jede Gemeinde

„Wichtig ist die naturnahe Energiegewinnung. Das ist in Tirol ganz klar die Wasserkraft, der Ausbau der Wasserkraft. Die Verfahren dürfen keine 15 Jahre oder noch länger dauern. Das ist ein Wahnsinn. Jede Gemeinde soll die Möglichkeit haben, ein eigenes Kraftwerk zu haben, wenn es die Möglichkeit hat. Und auf der anderen Seite braucht es endlich eine Photovoltaik-Offensive, die den Namen verdient. Jedes öffentliche Gebäude soll eine Photovoltaikanlage haben. Dann haben wir schon viel geschafft.“

Gebi Mair
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Gebi Mair, Die Grünen

Mair fordert rasche Investitionen

„Wer wie ich in Tirol gerne am Berg ist und den Zustand der Gletscher heuer sieht, sieht, dass das wirklich katastrophal ist. In ganz Europa gibt es trockene Flüsse, Seen, Waldbrände, Stürme. Wir müssen in Tirol raus aus Öl und Gas. Das ist das, was die Klimakrise befeuert und wo ein echtes Klimachaos daraus werden kann. Wir wollen retten, was den Menschen wichtig ist. Und dafür müssen wir wirklich investieren in die Kraft der Sonne, in Wind, die Erdwärme und in die Biomasse, um endlich umzusteuern. Sonst wird es noch viel teurer.“

Andrea Haselanter-Schneider
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Andrea Haselwanter-Schneider, Liste Fritz

Haselwanter-Schneider will Priorität für Gletscherschutz

„Die Gletscher schmelzen uns davon ab. Deswegen hat absolut der Gletscherschutz Priorität – ohne Wenn und Aber. Ein Nationalpark Karwendel könnte der Natur dringend notwendige Ruhepausen ermöglichen. Ich denke, wir müssen alles tun, damit wir unabhängig von den fossilen Energien werden und alles ausschöpfen, was zur Verfügung steht. Die Energieautonomie 2050 ist jedenfalls zu lange weg und das haben Schwarzgrün verschlafen.“

Dominik Oberhofer
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Dominik Oberhofer, NEOS

Oberhofer will Windkraft in Skigebieten nutzen

„Jede Tirolerin und jeder Tiroler weiß, dass wir jetzt handeln müssen. Die schwarz-grüne Landesregierung hat die letzten zehn Jahre gar nichts gemacht. Wir sind Schlusslicht bei der Photovoltaik, und wir haben kein einziges Windkraftwerk in Tirol. Wir NEOS können nicht alles, aber was wir können, ist Wirtschaft und Umwelt verbinden. Und um das geht es mir. Ich will in den Skigebieten in Tirol die Windkraft nützen, weil nirgendwo die Windkraft besser und effizienter arbeitet.“