Leere Wohnung
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Landtagswahl 2022

Das sagen die Parteien zum Thema Wohnen

Am 25. September wird in Tirol der Landtag neu gewählt. Eines der Themen im Wahlkampf ist mit „leistbarem Wohnen“ ein politischer Dauerbrenner. Dem ORF Tirol erläuterten die im Landtag vertretenen Parteien ihre Position zu diesem Thema.

Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist für viele Tirolerinnen und Tiroler kaum zu erfüllen, denn die Wohnkosten steigen Jahr für Jahr massiv. Bei den Mietkosten liegt Tirol hinter Vorarlberg österreichweit an der Spitze. Der durchschnittliche Preis für einen Quadratmeter einer Mietwohnung liegt bei 15 Euro. In Innsbruck kostet eine 40 Quadratmeter große Wohnung aber auch 1.000 Euro Miete pro Monat oder noch mehr.

Eine Eigentumswohnung ist ohnedies für viele Tirolerinnen und Tiroler bei Durchschnittspreisen von 4.000 Euro pro Quadratmeter und weit über 6.000 Euro im Ballungsraum Innsbruck nicht mehr zu finanzieren. Die Politik kämpft mit Reformen in der Raumordnung, der Wohnbauförderung und der Wohn- und Mietzinsbeihilfe gegen die steigenden Preise. Allerdings führten die Maßnahmen bisher kaum zu einer Verbilligung, der Erfolg hält sich damit in Grenzen.

Anton Mattle
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Anton Mattle, ÖVP

Mattle will Wert auf leistbares Eigentum legen

„Das Land Tirol hat verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht: Vertragsraumordnung, unter anderem auch die Leerstandsabgabe oder das sichere Vermieten als Unterstützung für die Wohnungseigentümer. Mein Schwerpunkt wird allerdings der sein, dass man vor allem auf leistbares Eigentum achtet. Und da fordern wir ganz klar, dass wieder das Eigenmittelersatzdarlehen eingeführt wird, weil man nach der jetzigen Vorgabe der Finanzmarktaufsicht 20 Prozent Eigenkapital für den Ankauf einer Wohnung braucht. Das ist eine Hürde, die viele, viele junge Menschen nicht schaffen.“

Georg Dornauer
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Georg Dornauer, SPÖ

Dornauer will Spekulation mit Grund verhindern

„Es nützt die schönste Heimat nichts, wenn sie sich unsere jungen Familien nicht mehr leisten können. Und daher gilt es, den Ausverkauf unseres Landes endlich zu stoppen, die Spekulation mit Grund und Boden zu verhindern und neue, moderne Wohnformen auch zu schaffen. Wenn wir uns jetzt zusammentun und einen Mietpreisdeckel einführen, so bremsen wir die aktuelle Teuerung. Für Wohnen dürfen nicht mehr als 25 Prozent des Einkommens draufgehen. Und die SPÖ Tirol und ich werden alles daransetzen, unsere Heimat wieder leistbar zu machen.“

Markus Abwerzger
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Markus Abwerzger, FPÖ

Abwerzger fordert Ausbau des sozialen Wohnbaus

„Es braucht endlich effektive Maßnahmen gegen den Zweitwohnsitzwucher. Wir fordern eine Soko-Zweitwohnsitz, das heißt eine eigene Behörde weg von den Gemeinden, die sich um die Zweitwohnsitzvergabe kümmert. Das muss abgestellt werden. Auf der anderen Seite braucht es mehr sozialen Wohnbau in den Gemeinden. Und Innsbruck hat kein Problem des sozialen Wohnbaus, sondern es hat ein Problem der Zuwanderung. Zu viel Zuwanderung und deshalb ist der Wohnungsmarkt sehr knapp.“

Gebi Mair
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Gebi Mair, Die Grünen

Mair will gegen Spekulation vorgehen

„Ich verstehe wirklich die Sorge und den Ärger, den viele junge Menschen haben, weil sie sagen, dass sich das kein Mensch leisten kann. Wo wir als Politik wirklich eingreifen können, ist gegen die Spekulation, gegen die Baulandhortung und auch bei den Betriebskosten, damit Häuser endlich mehr Strom produzieren als sie verbrauchen, dann sinken die Betriebskosten. Wenn wir umsteuern, dann kann uns das gelingen, es ist kein Naturgesetz. Und dann gibt es auch für Junge eine gute Aussicht.“

Andrea Haselwanter-Schneider
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Andrea Haselwanter-Schneider, Liste Fritz

Haselwanter-Schneider will Spekulanten vertreiben

„Illegale Freizeitwohnsitze verteuern das Wohnen immens, und das macht das Wohnen auch für die Einheimischen sündteuer, verknappt auch Grund und Boden. Deshalb müssen wir wieder für die Einheimischen, für die Tirolerinnen und Tiroler bauen und müssen schauen, dass sich jeder wieder seinen Wohnraum leisten kann. Es braucht auch das Hinausdrängen der Investoren und Spekulanten aus diesem Land.“

Dominik Oberhofer
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Dominik Oberhofer, NEOS

Oberhofer will Eigentum leistbar machen

„Wie meine Eltern jung waren, hat es noch das Versprechen gegeben ’Wenn du fleißig und gut ausgebildet bist, kannst du dir Eigentum aufbauen.´ Das hat die ÖVP gebrochen. Ich bin der Meinung, wir müssen alles unternehmen, dass junge Menschen sich wieder Eigentum leisten können. Und das geht, indem wir versiegelte Flächen besser nutzen, höher bauen und vor allem Mietkaufoptionen für die Jungen anbieten.“