transparente Glaskugeln in Weihwasserschale
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Kultur

Moderne Glaskunst im Augustinermuseum

Das Augustinermuseum in Rattenberg zeigt derzeit „Eine Phänomenologie des Glases“. Das Museum feiert sein 30 Jahr-Jubiläum mit dieser ganz besonderen Schau, die zeitgenössische Kunst den alten, sakralen Gegenständen gegenüberstellt.

In der kleinsten Stadt Österreichs hat Glas eine lange Geschichte. 17 Studentinnen und Studenten der Kunstakademie Düsseldorf haben sich mit der Sammlung im Augustinermuseum in Rattenberg auseinandergesetzt. Düsseldorf deshalb, weil der Tiroler Künstler Martin Gostner dort eine Meisterklasse leitet und die Direktorin des Museums ihn zum 30-Jahr-Jubiläum eingeladen hat.

Glas in Form schmelzender Eiswürfel
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Assoziationen zu anderen fragilen Elementen, z.B. Eis

Corona geschuldet dauerte es über zwei Jahre, bis diese zeitgenössische Auseinandersetzung mit sakraler Geschichte und Handwerkstradition Gestalt annehmen konnte. Es sollte keine abgesonderte Ausstellung in den Museumsräumen sein, sondern die moderne Kunst sollte das ganze Museum durchziehen.

Zeitgenössische Kunst in der Form alten Handwerks

Viele der Studierenden hatten im Februar vor zwei Jahren erstmals Kontakt mit katholischer Kunst, was für die Kooperation eine große Herausforderung war.

Butzenscheibe mit Stinkefinger-Symbol
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Butzenscheibe: altes Handwerk, moderner Ausdruck

Nur wenige Künstlerinnen haben Glas zum Ausgangpunkt genommen. Es ging vielmehr darum, auszudrücken, welche Gefühle und Phänomene mit Glas verbunden werden, von der Zerbrechlichkeit bis zum Fließen, von der Härte bis zur Spiegelung. Den Platz für die Arbeiten konnten die Künstlerinnen selbst wählen und so ziehen sich die Kunstwerke vom Eingang bis hinauf in den begehbaren Dachboden des Museums, wo sie bis 26. Oktober 2022 zu sehen sind.