Mikrowindturbine
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Wirtschaft

Europabrücke bekommt Mikrowindturbinen

Acht Mikrowindturbinen werden an den Pfeilern der Europabrücke auf 140 Meter Höhe angebracht. Sie sollen ab Oktober nachhaltige Energie erzeugen. Das europaweit einzigartige Mikrowindprojekt soll die Mautstation in Patsch mit grünem Strom versorgen.

Die Windräder der Mikroturbinen haben einen Durchmesser von knapp zwei Metern. „Diese Innovation erleichtert uns jedenfalls unseren Weg zur Energieautarkie im Jahr 2030“, sagte dazu ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl. Um dieses Ziel zu erreichen, fange man aktuell bei der größten ASFINAG-Brücke an, betonte er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz an der Europabrücke. Es gebe aufgrund der Gegebenheiten vor Ort schlicht keinen besseren Ort dafür.

Weitere Brücken könnten Windräder bekommen

Das Potenzial dieser technischen Innovation sei jedenfalls enorm: „Alle 5.800 ASFINAG-Brücken eignen sich theoretisch für die Mikrowindturbinen der Firma MOWEA.“ Das Pilotprojekt auf der Europabrücke könnte daher durchaus richtungsweisend sein.

Die Windturbinen werden auf der Europabrücke installiert
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Die Mikrowindturbinen werden sich ab Oktober auf der Europabrücke drehen

Eigener Mastenbau nicht nötig

Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken habe das Modell der MOWEA-Windenergiesysteme einen weiteren entscheidenden Vorteil, strich Robert Johnen vom Berliner Unternehmen heraus. MOEWA wickelt das Projekt gemeinsam mit der ASFINAG ab. „Wir integrieren unsere Turbinen bevorzugt in bereits vorhandene Infrastruktur, müssen also keine zusätzlichen Masten oder Ähnliches installieren“, so Johnen.

Die Europabrücke eigne sich jedenfalls sehr gut, um zu beweisen, dass die Systeme bestens funktionierten, sagte er. Erhobene Winddaten stimmten ihn für dieses Pilotprojekt überaus zuversichtlich.

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Turbinen drehen sich ab Herbst

Ab Oktober wird jedenfalls der Beweis angetreten. „In den nächsten Wochen werden Industriekletterer die Turbinen anbringen“, hielt Hufnagl fest. In das Projekt habe man insgesamt rund 60.000 Euro investiert, was sowohl die Kosten der Turbinen selbst als auch die Tests und die Zertifizierungen umfasse, so Hufnagl. Ab Oktober könne man dann rund 4.800 Kilowattstunden an Strom erzeugen, betonte der ASFINAG-Vorstand.