Das Stück dreht sich um die angeblich hässliche Herzogin Margarete von Tirol und deren verfälschte geschichtliche Rezeption – denn, so die historisch stützbare These des Auftragsstücks für die Tiroler Volksschauspiele, Margarete war gar nicht hässlich, wie es der ihr umgehängte Name „Maultasch“ und zahlreiche Gemälde suggerieren, sondern für eine Frau im 14. Jahrhundert sogar überaus emanzipiert und selbstbestimmt. Diese These ergab auch die Blaupause für ein Theaterwerk in der Regie von Susanne Lietzow.
Dunkle Musik und dunkler Unterton
In knapp drei Stunden erzählt das Stück die tragische Geschichte von Margarete von Tirol. Die Landesfürstin entledigte sich ihres ersten Mannes Johann und suchte sich, fast schon als feministischer Akt dargestellt, den zweiten Ehemann Ludwig ganz nach ihrer Vorstellung. Auch als Kriegsherrin und Tirol-Verteidigerin feierte sie in einer strikt patriarchalen Welt beachtliche Erfolge. Der Tod von zwei ihrer Kinder gab dazu den durchgängig eher dunklen Unterton im Theaterstück.
Dunkel dazu war auch die Musik von „Monster und Margarete“, für die der Klangkünstler, Komponist und Sänger Gilbert Handler verantwortlich war. Elektronische Sound-Fragmente trafen im Triosetting etwa auf verfremdete Gitarren, Trompeten und sonstige Instrumente, gemeinsam mit einem Frauenchor wagte man sich zudem an die avantgardistische Bearbeitung von Tiroler Volksliedern.
Standing Ovations in der Telfer Kuppelarena
Inmitten der Geschichte stand Margarete, die, überzeugend von Lisa Schrammel gespielt, ihre Frau stand und laut APA mal als belesener Feministinnenarchetyp dastand, mal als emotionale Herrscherin mit wutverzerrter Fratze. Ob man damit der „wahren“ Margarete näher kam als die in Tirol zum Teil noch vorherrschenden Geschichtsverzerrungen, blieb laut APA-Urteil fraglich.
Applaus gab es dennoch, vor allem für die „Margarete“ und ihre beiden Ehemänner im Stück. Auch die Regisseurin, der Autor und der Musikverantwortliche durften sich lauten Beifall abholen und schließlich zusammen mit der gesamten Mannschaft unter Stehovationen die Bühne und den Raum der Telfer Kuppelarena verlassen, die als Aufführungsort diente.