Eröffnung des Filmfestival Kitzbühel 2021
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Kultur

Filmfestival Kitzbühel will mehr Diskurs

Das Filmfestival Kitzbühel will sich zunehmend als „Diskursort am Land“ von und für Branchen-Experten profilieren. Für das heurige Festival wurden dafür erstmals hochkarätig besetzte Diskussionsrunden zu verschiedenen Branchenthemen auf das Programm gesetzt.

Das Filmfestival Kitzbühel geht heuer vom 22. bis 28. August in der Gamsstadt über die Bühne. Neben einem Diskursort wollen die Veranstalter auch ein Festival für Menschen von „6 bis 99 Jahren sein“, hieß es gegenüber der Austria Presse Agentur (APA).

Familiär mit kurzen Wegen in der Gamsstadt

Der Spagat zwischen Diskursort und Festival für alle Altersklassen sei nicht nicht leicht, so Michael Reisch, der Festival-Geschäftsführer und Programmverantwortliche. Gelingen soll dieser aber vor allem deshalb, weil das Festival „sehr familiär ist und die Wege in der Stadt sehr kurz sind“, so Reisch. Man laufe sich also in den Tagen zwangsläufig über den Weg, egal ob man Filmbranchen-Insider oder eher unbedarfter Filmfestival-Besucher sei.

Weil das Publikum so vielfältig sei, habe auch vieles seinen berechtigten Platz. „Wir haben auch heuer wieder einen Filmabend, bei dem ein Dokumentarfilm mit Toni Sailer gezeigt wird“, erklärte Reisch. Damit verweise man, neben der Niederschwelligkeit dieser Filme, nicht zuletzt darauf, dass das Festival eben in Kitzbühel stattfinde und nicht an einem beliebigen anderen Ort. „Solche lokalen Geschichten sind ganz einfach äußerst wichtig für die Einheimischen“, war er sich sicher.

Auch „nicht kommerzieller Film“ im ländlichen Raum

In Kitzbühel wolle man auch Filmkenner und Filmliebhaber aus Nah und Fern, vor allem aus dem „DACH-Raum“, also aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, anziehen. „Unser Programmschwerpunkt liegt hauptsächlich auf Werken von Nachwuchsfilmern“, nannte Reisch eine Besonderheit des Festivals. Mit dem Eröffnungsfilm „Rubikon“, einem österreichischen Science-Fiction-Film von Magdalena Lauritsch, habe man zudem eine echte Rarität im Angebot. „Der Film zeigt unter anderem, dass Österreich auch Genre-Filme beherrscht“, so Reisch.

Insgesamt sei die Festival-Intention jedenfalls klar: „Wir wollen zum Teil auch nicht kommerziellen Film in den ländlicheren Raum bringen“. Wenn jemand etwa durch einen Sailer-Film (gezeigt wird die Dokumentation „Mythos Kitzbühel – Das Wunderteam“) angezogen würde und sich dann noch andere Filme ansehe, dann sei das mehr als nur begrüßenswert, strich Reisch heraus. Angebote dafür seien jedenfalls genug gelegt, egal ob beim Open-Air-Kino in der Stadt, beim Autokino oder beim „Kino am Berg“.