Bus der IVB in Innsbruck
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Verkehr

Ausschreibung für erste E-Busse in Innsbruck

In Innsbruck sollen Ende kommenden Jahres die ersten E-Busse im regulären Linienbetrieb zum Einsatz kommen. 15 Busse mit Elektro-Antrieb wurden von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) ausgeschrieben. Noch heuer soll der Kauf fixiert werden.

Die Ausschreibung soll bis Ende des Jahres mit abschließender Vergabe beendet sein. Nach der Vergabe könnten die ersten Fahrzeuge „im letzten Quartal des nächsten Jahres auf die Straßen kommen“ – wenn alles nach Plan funktioniere, so IVB-Direktor Martin Baltes.

Der Bestellung gingen mehrere Testphasen voraus. Unter den 15 Fahrzeugen befinden sich 13 Solo-Busse und zwei Gelenkbusse. Der Einsatz der E-Busse soll in Innsbruck rund 5.500 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen, so die IVB.

Blauer E-Testbus fährt vor einer Straßenbahn
IVB
In Innsbrucken waren E-Busse bereits im Probebetrieb unterwegs

Mehraufwand für Fahrerinnen und Mechaniker

Die 15 Busse werden nicht alle auf einmal in Betrieb genommen werden. „Wir starten einmal mit vier im nächsten Jahr“, so Baltes. Durch die Inbetriebnahme der Fahrzeuge entsteht ein Mehraufwand sowohl bei Fahrerinnen und Fahrern als auch bei Mechanikern, die eigene Einschulungen erhalten müssen und das erste Mal mit Hochvoltanlagen zu tun haben werden. Wie hoch der Mehraufwand schließlich sein wird, könne man derzeit noch nicht sagen. „Dies sind sehr detaillierte Berechnungen, wo wir uns dann anschauen werden, wo ein Mehrbedarf an Personal entsteht“, so Baltes gegenüber ORF Tirol.

Diese Rechnungen werden gerade für das ganze Liniennetz erstellt. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren laut IVB-Plänen dann rund 100 Busse durch „saubere Fahrzeuge“ ausgetauscht werden. Darunter fallen E-Busse genauso wie Wasserstoff- oder auch Trolley-Busse.

Ladungen nicht ausreichend für vollen Umlauf

Die Reichweite bei einem E-Bus betrage rund 200 Kilometer, wenn man alle Steigungen miteinberechnet werden. „Ein Busumlauf hat rund 250 Kilometer oder bei Spitzenstrecken sogar 300 bis 380 Kilometer. Hier fehlt es noch an der Reichweite“, so Baltes. Deswegen müssen die E-Busse im Laufe des Tages teilweise getauscht werden, wodurch auch ein Mehraufwand an Fahrerinnen und Fahrern entsteht. In erster Linie sollen die 15 E-Busse deshalb bei kürzeren Umläufen oder als Einschubfahrzeuge eingesetzt werden, um sie anschließend auf dem Betriebshof neu aufladen zu können.

E-Busse sind auch wesentlich teurer als die jetzigen Busse. „In der Beschaffung der Fahrzeuge kann man mit einem Faktor von zwei bis zweieinhalb rechnen“, so Baltes für die erste Tranche. Er zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass sich die Kosten in den kommenden Jahren senken werden.

Saubere Fahrzeuge für ganz Innsbruck

Langfristiges Ziel sei es, den gesamten öffentlichen Busverkehr in Innsbruck mit sauberen Fahrzeugen auszustatten. Wie schnell dieser Prozess vorangehe, hänge stark von den öffentlichen Förderungen ab.

In Innsbruck wurden bereits einige Testphasen durchgeführt. Dabei habe man besonders Erkenntnisse bezüglich der Reichweite und der hiesigen Wetter-Verhältnisse sammeln können, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. „Wir müssen immer mit dem Worst Case rechnen: Die Tage der stärksten Hitze und der größten Kälte mit voller Ausbelastung“, so Baltes zu den Voraussetzungen für den Einsatz von Bussen mit neuen Antriebssystemen.