Ein Hund steht im Tierheim in einem Hundezwinger
APA/dpa/Christoph Schmidt
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Tiere

Tierheim stoppt Aufnahme von Hunden

Das Tierheim Mentlberg in Innsbruck wird ab nächster Woche vorerst keine Hunde mehr aufnehmen können. Die Gehege seien belegt mit Fundtieren sowie abgegebenen und beschlagnahmten Hunden, gleichzeitig gehe auch die Zahl der Interessenten stark zurück. heißt es im Tierheim. Ein geplantes neues Hundehaus könnte an den Kosten scheitern.

Das Tierheim Mentlberg ist überfüllt. Auch im Hundegehege warten zahlreiche Tiere auf ein neues Zuhause, einige von ihnen sind schon besonders lange im Tierheim. 30 Hunde sind in den 21 Gehegen und Boxen untergebracht. Laut Tierschutzverein-Obmann Christoph Lauscher gehe die Zahl der Interessenten stark zurück, gleichzeitig würden sich immer mehr Menschen melden, die sich aufgrund der Teuerungen ihr Haustier nicht mehr leisten können und es im Tierheim abgeben wollen.

Abteilungen müssen geschlossen werden

Aufgrund des Platzmangels hat man sich im Tierheim nun entschlossen, die Aufnahmekapazitäten deutlich zu reduzieren und teilweise auch Abteilungen zu schließen, so der Tierschutzverein am Mittwoch. Hinzu komme nämlich, dass die Unterbringungsmöglichkeiten für Hunde im Tierheim teilweise schon über 50 Jahre alt seien und trotz ständiger Instandhaltungsarbeiten nicht mehr den Anforderungen entsprechen würden. Seit mehreren Jahren wird an Plänen für ein neues Hundehaus gearbeitet, für das es laut Tierheim neben der Planung bereits die nötigen Grundstücke, die Flächenwidmung und auch die Baubewilligung geben würde.

Hund im Tierheim Mentlberg
ORF
Das Tierheim Mentlberg ist überfüllt, immer mehr Menschen fehlt das Geld für ein Haustier

Baubeginn wäre im August geplant gewesen

Eigentlich hätte im August mit dem Bau begonnen werden sollen, finanziell unterstützt von Stadt Innsbruck und Land Tirol. Das Land habe nun aber mitgeteilt, sich nicht an den Mehrkosten, die durch die Steigerung der Baukosten entstehen würden, beteiligen zu wollen. Wenn aber nicht heuer mit dem Bau begonnen werden könne, dann seien auch bestehende Zusagen hinfällig, so Lauscher. Er betont, dass der Tierschutzverein beschlagnahmte, entlaufene und ausgesetzte Tiere aufnimmt, für die laut Tierschutzgesetz das Land zuständig ist. Deshalb sei es auch „notwendig und gerechtfertigt“, dass das Land einen Teil der Kosten übernimmt.

Land will Mehrkosten nicht mittragen

In einer schriftlichen Stellungnahme teilt der zuständige LHstv. Josef Geisler (ÖVP) auf Nachfrage des ORF Tirol mit: "„Das Land Tirol hat sich mit der Förderzusage von 600.000 Euro für das neue Hundehaus im Tierheim Mentlberg bereits nach der Decke gestreckt. Diese Förderzusage bleibt natürlich aufrecht. Eine Erhöhung des Förderbetrags auf fast eine Million Euro für das Hundehaus seitens des Landes Tirol ist jedoch nicht vertretbar. Ich bin überzeugt, dass es im Sinne der Hunde und der Steuerzahler gelingen wird, eine artgerechte Unterbringung zu den veranschlagten Kosten zu bewerkstelligen.“

Derzeit würden weitere Gespräche mit dem Land geführt, nach derzeitigem Stand müsse man aber ab nächster Woche die Aufnahme von Hunden vorerst stoppen, so Lauscher.