Die Planungsarbeiten für das Großprojekt, das Ende 2025 bzw. Anfang 2026 starten und binnen etwas mehr als drei Jahre abgeschlossen werden soll, hätten bereits begonnen, teilte das Land in einer Aussendung mit.
Eine Frage der Sicherheit
An besonders verkehrsreichen Tagen werde es zur Verhinderung von Staus im Lermooser Tunnel weiterhin Blockabfertigung geben, so die Verantwortlichen weiter. „Die Tempobremse ist notwendig, weil in dem in die Jahre gekommenen Tunnel bis zur Fertigstellung der zweiten Röhre aufgrund fehlender Notausgänge sowie begeh- und befahrbarer Fluchtwege die strengen sicherheitstechnischen Vorschriften sonst nicht erfüllt werden können“, rechtfertigte Landesbaudirektor Christian Molzer die Tempobremse, die bis zur Fertigstellung der zweiten Röhre aufrecht bleiben soll.
Die entsprechende Verordnung werde von der Bezirkshauptmannschaft Reutte erlassen. Das Baubezirksamt Reutte bringe die Beschilderung an. Auch die digitalen Anzeigen würden auf die geänderte Höchstgeschwindigkeit hinweisen.
Entlastung der Anrainergemeinden
Die Entscheidung zum Bau einer zweiten Röhre hatte die Tiroler Landesregierung im Juni gefällt. Basis für diese Entscheidung, die zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Entlastung der Anrainergemeinden beitragen soll, war eine von der Landesstraßenverwaltung in Auftrag gegebene Analyse der Sicherheitseinrichtungen, die offenbar auch zeigte, dass zur Gewährleistung der Tunnelsicherheit ab sofort weitere Maßnahmen notwendig sind – mehr dazu in Lermooser Tunnel: Zweite Röhre ist fix.
200 Millionen Euro Baukosten
Der Lermooser Tunnel war im Jahr 1984 errichtet worden und ist mit 3,4 Kilometern der längste Tunnel im Tiroler Landesstraßennetz. Das Projekt soll laut LHStv. Josef Geisler „mindestens“ 200 Mio. Euro kosten. Geisler hatte im Juni betont, dass mit dem Bau der zweiten Röhre keine Kapazitätssteigerung verbunden sei. Die bestehenden Lkw-Fahrverbote und weitere Beschränkungen auf der Strecke sollen auch nach der Fertigstellung der zweiten Röhre aufrecht bleiben.