Patientenraum im Uniklinikum St. Pölten
ORF
ORF
Gesundheit

Krankenhäuser: Hunderte Betten gesperrt

An Tirols Krankenhäusern sind aktuell hunderte Betten gesperrt. Laut den Verantwortlichen fehlt es schlichtweg an Personal. Vor allem im Pflegebereich hätten zweieinhalb Jahre Pandemie Spuren hinterlassen.

Unter anderem eine Pensionierungswelle an Tirols Krankenhäusern sorgt momentan dafür, dass hunderte Betten gesperrt werden müssen. Die Auswirkungen bekommen die Patientinnen und Patienten zu spüren. Nicht lebensnotwendige Operationen werden vereinzelt bereits verschoben.

Tirol Kliniken: Rund 15 Prozent der Betten gesperrt

Egal ob Zams, St. Johann oder Schwaz. An allen Tiroler Krankenhäusern hat man mit einem Engpass beim Personal zu kämpfen. In Schwaz etwa musste eine ganze Station gesperrt werden. „Wir müssen vorhandene Betten besser koordinieren. Wir haben aber zum Glück bis dato nicht die Situation gehabt, die Belagsdauer kürzen zu müssen“, so Hannes Gänzer, der stellvertretende ärztliche Leiter im Krankenhaus Schwaz.

Krankenbett
ORF
Die Belastung für das Gesundheitspersonal ist weiterhin massiv – immer wieder kehren Mitarbeiter der Pflege darum den Rücken

Auch an der Innsbrucker Klinik, mit rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das größte Krankenhaus Tirols, fehlt jede Menge Personal. „Wir haben etwa 13 bis 18 Prozent unserer Betten gesperrt. Das schwankt von Tag zu Tag. Es ist ein wirkliches Problem“, sagt Alexandra Kofler, die ärztliche Leiterin der Tirol Kliniken.

Verlängerte Wartezeiten für Patientinnen und Patienten

Die gesperrten Betten würden sich auch auf Patientinnen und Patienten auswirken. Es könne dazu kommen, dass verlängerte Wartezeiten auftreten oder auch eine Operation unter Umständen kurzfristig verschoben werden müsse. „Ich kann nur garantieren, dass man das immer nach medizinischen Aspekten beurteilt“, so Kofler. Beispielsweise Gelenksoperationen würden hin und wieder verschieben.

Neben der Pensionierungswelle sei auch der Urlaubsabbau ein Problem. Daneben würde immer wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Pflegeberuf den Rücken kehren. All das führe zum aktuellen Engpass. Laut Birgit Seidl, der Vorsitzenden des Zentralbetriebsrats an den Tirol Kliniken, sei das Pflegepaket der Regierung ein erster wichtiger Schritt – mehr dazu in Neues Pflegepaket soll Notstand entschärfen. Weitere seien allerdings dringend nötig. So müsse man sich auch dem Gehaltsthema intensiver widmen, meint sie.