Flugzeug liegt auf Hausdach
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Chronik

Höfen: Bewohner kommen bei Nachbarn unter

In Höfen im Außerfern laufen nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs seit Montag die Ermittlungen. Noch ist unklar, wie es zu dem Absturz gekommen ist. Die Hausbesitzer waren zum Unfallzeitpunkt wandern. Vorläufig können sie nicht in ihr Haus zurück.

Die Cessna hat am Sonntag das Dach des Wohnhauses in Höfen durchschlagen, direkt darunter befindet sich das Schlafzimmer der Besitzer. Auf dem Ehebett liegt der Auspuff des Flugzeugs, Teile des Daches sind direkt ins Schlafzimmer gestürzt. Die Statik des oberen Stockwerkes sei völlig aus den Fugen geraten, die Polizei habe deshalb die ganze Nacht über das Flugzeug bewacht, so Polizist Robert Specht. Am Nachmittag war die Flugunfallkommission vor Ort und hat die Beschädigungen begutachtet.

Dachteile liegen auf Bett
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Das Schlafzimmer der Hausbesitzer

Haus vorläufig nicht bewohnbar

Im Garten spielen fast täglich die beiden Enkel der Besitzer, eineinhalb Meter daneben ist das Flugzeug am Sonntag ins Haus gerast. Zum Zeitpunkt des Absturzes war niemand zu Hause, die Hausbewohner waren wandern. Jetzt sind sie bei Nachbarn untergebracht. Ein Gutachter wird festlegen, wann sie wieder einziehen können.

Teil von Flugzeug auf Hausdach, darunter Schwimmteich mit aufblasbarem Einhorn
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Im Schwimmteich haben fast täglich die Enkel (vier und fünf Jahre) der Hausbewohner gespielt

Flugunfallkommission, Sachverständige der Staatsanwaltschaft und Vertreter der Landes-Luftfahrtbehörde werden jetzt die Unfallursache ermitteln. Geprüft wird auch der Flugplatz Höfen, der generell als schwierig anzufliegen gilt. Von dort ist das deutsche Ehepaar gestartet und kurz darauf abgestürzt. Der Pilot liegt derzeit auf der Intensivstation der Klinik Innsbruck, sein Zustand sei stabil. Die Ehefrau wurde in die Unfallklinik Murnau gebracht.

Pilot nach links statt nach rechts abgebogen

Laut Klaus Hohenauer von der Landes-Luftfahrbehörde wird der Flugplatz einer Evaluierung unterzogen, es werde geprüft, ob alle Auflagen eingehalten worden sind. Zudem soll nachvollzogen werden, wie es dem Piloten bei seiner Vorbereitung ergangen ist. Es sei u.a. fraglich, warum der Pilot den Weg nach links und nicht wie vorgeschrieben nach rechts gewählt hat, so Hohenauer.

Die Absturzstelle nahe des Flugplatzes liegt mitten in einem dicht bebauten Siedlungsgebiet. Es seien viele Schutzengel mitgeflogen, so Hohenauer. Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, will die Behörde entscheiden, was passieren muss, um derartige Unfälle künftig zu vermeiden.