Ukrainischer Botschafter Vasyl Khymynets
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Politik

Ukrainischer Botschafter sagt „Danke“

Auf Besuch in Tirol ist derzeit der ukrainische Botschafter Vasyl Khymynets. Er sieht sich die Arbeit des Sonderstabs Ukraine im Landhaus an. Auch die ukrainischen Waisenkinder besuchte er in Tirol und bedankte sich für die Hilfe. Zudem bat er um anhaltende Solidarität.

Zum ersten Mal besuchte der ukrainische Botschafter am Freitag Tirol. Etwa 3.300 seiner Landsleute sind seit Kriegsbeginn hierher geflüchtet und registriert worden. Im Vergleich zu anderen Bundesländern suchen in Tirol vor allem Kinder und Jugendliche Schutz. Eine Gruppe Waisenkinder hat der Botschafter Vasyl Kymynets am Mentlberg in Innsbruck aufgesucht.

In Tirol den Krieg vergessen

„Die Kinder haben tragische Momente erlebt. Sie haben die Flüge von militärischen Flugzeugen, Panzer und Angriffe gesehen. Hier in Tirol fühlen sich die Kinder wohl, sie besuchen die Schule und engagieren sich in den Vereinen. Es gibt hier mehrere Kindergruppen. Es ist wichtig, dass sie jetzt einmal Schutz gefunden haben. Das ist eine tolle Investition in die Zukunft der österreichisch-ukrainischen Beziehungen“, so der Botschafter.

 
V.li.: LH Günther Platter, Vlasta Khymynets (Ehefrau des ukrainischen Botschafters in Österreich), Botschafter Vasyl Khymynets und Honorarkonsul Walter Peer.
Die Fotografen
V. li.: LH Günther Platter, Vlasta Khymynets (Ehefrau des ukrainischen Botschafters in Österreich), Botschafter Vasyl Khymynets und Honorarkonsul Walter Peer.

Sanktionen unbedingt beibehalten

Es sei wichtig, dass die europäischen Staaten sich weiterhin solidarisch mit der Ukraine zeigen. Man sei nach wie vor auf wirtschaftliche und humanitäre Hilfen angewiesen. Außerdem dürfe der Druck auf Russland aus der EU nicht nachlassen. „Dieser Krieg ist auch gegen das freie Europa gerichtet. Jene, die sich gegen die Sanktionen äußern und sie abschaffen wollen, spielen auf der russischen Seite. Wenn wir gegen Sanktionen sind, bedeutet das, Russland zu stärken. Dass Russland diesen hybriden Krieg mit Desinformation und Cyberangriffen auch gegen Europa führen wird“, so Vasyl Khymynets. Er sagt, viele seiner Landsleute wollen unbedingt schnellstmöglich in die Ukraine zurückkehren, unter den derzeitigen Umständen sei das aber schlicht nicht möglich.

Derzeit kommen wenige nach Tirol

In Tirol sind bisher rund 3.300 Menschen aus der Ukraine in die Grundversorgung aufgenommen worden. Insgesamt wurden 4.100 Vertriebene polizeilich registriert. „Derzeit ist die Zahl an ankommenden Ukrainerinnen und Ukrainern überschaubar“, sagte Elmar Rizzoli vom Sonderstab Ukraine. Der ukrainische Botschafter in Österreich, Vasyl Khymynets, betonte die Hilfsbereitschaft in Tirol bei einem Besuch bei Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Der Sonderstab Ukraine tage regelmäßig, zeitweise sogar täglich, hieß es. Rizzoli berichtete, dass sich einige Menschen wieder auf den Weg in die Heimat gemacht haben. „Aber nachdem der Krieg weiterhin anhält, müssen wir auf sämtliche Eventualitäten bestmöglich vorbereitet sein“, sagte er.