Rezeption eines Hotels
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Tourismus

Offene Stellen: AMS-Daten „halbe Wahrheit“

Laut aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) sind in Tirol aktuell im Tourismus 3.735 Jobs zu vergeben. Der Obmann der Tourismussparte in der Wirtschaftskammer Mario Gerber sprach am Donnerstag hingegen von über 7.000 offenen Stellen, die Lage sei dramatisch.

Laut AMS seien in ganz Österreich über 22.000 Stellen im Tourismus zu vergeben. Die meisten offenen Stelle gebe es in Tirol, gefolgt von Salzburg und Wien. Das seien Zahlen, die an der Realität vorbei gingen, reagierte am Donnerstag der Tourismussprecher der Tiroler ÖVP, Mario Gerber: „Der Wirtschaftsbund-Stellenmonitor zeigt, dass im Tiroler Tourismus nicht nur die seitens AMS kolportierten 3.735 Stellen unbesetzt sind, sondern mit 7.039 beinahe doppelt so viele“.

Vor allem Kleinbetriebe haben Probleme

Laut Gerber könnten größere Betriebe sich schneller und besser auf den Mitarbeitermangel einstellen. In Kleinbetrieben könne aber bereits eine einzige unbesetzte Stelle zum Stillstand führen. „Durch die Qualitätssteigerung in den vergangenen Jahren brauchen wir mehr Mitarbeiter denn je“, so Gerber. Die über 7.000 offenen Stellen in Tirol seien doppelt bitter, weil der Tourismus aktuell wieder kräftig an Fahrt aufnehme.

Mario Gerber im ORF Interview
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Laut Gerber ist der Mitarbeitermangel im Tourismus deutlich dramatischer als dargestellt

Der Sommertourismus in Tirol befinde sich in etwa auf dem Vorkrisenniveau. Zwar würden weniger Gäste ankommen. Diejenigen, die kommen, würden dafür länger bleiben. „Die Fortsetzung dieses Trends und der damit verbundene Beitrag zur Wertschöpfung in unserem Land ist jedoch nur dann nachhaltig möglich, wenn die Arbeitskräftesituation verbessert und endlich alle politischen Hebel zur Lukrierung von mehr Personal aktiviert werden“, so die Forderung Gerbers in einer Aussendung.