Sirene auf einem Dach
ORF.at/Christian Öser
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Politik

Tirols Alarmsysteme werden modernisiert

Die Tiroler Warn- und Alarmierungssysteme, die seit 2006 in Betrieb sind, sollen nach Auskunft des Landes nun flächendeckend erneuert werden. Damit soll sich unter anderem die Alarmierungszeit für Rettungskräfte weiter verkürzen. Sirenen und Pager werden beibehalten.

Über 1.000 Sirenen, rund 13.700 Pager bei den Rettungskräften sowie die dafür notwendige Netzinfrastruktur umfassen das Warn- und Alarmierungssystem des Landes Tirol. Ausfälle habe es seit der Inbetriebnahme im Jahr 2006 so gut wie keine gegeben, teilte das Land am Donnerstag in einer Aussendung mit.

Deutlich mehr Alarmierungen werden möglich

Vor allem die Software ist veraltet. Zwei Millionen Euro investiert das Land Tirol deshalb in die Weiterentwicklung und Erneuerung des Warn- und Alarmierungssystems. „Durch die Anpassung an den Stand der Technik können wir die Alarmierungszeit der Rettungskräfte weiter verkürzen. Die Zahl der möglichen Alarmierungen erhöht sich mit dem System-Update um das Vierfache. Damit gibt es auch im Fall einer Großalarmierung keine Zeitverzögerung. Alle Einsatzkräfte einer Einsatzorganisation werden gleichzeitig und landesweit alarmiert“, erklärte Sicherheitslandesrat LHStv. Josef Geisler (ÖVP).

Die vielfach genutzten Apps seien keine Alternative zum Warn- und Alarmierungssystem Tirol. „Unser System ist in höchstem Maße ausfallssicher, verfügt über eine mehrtägige Notstromversorgung und ist somit auch im Katastrophenfall im Gegensatz zu den Mobilfunknetzen verlässlich verfügbar," ergänzte Geisler.

An Vormittagen passiert am meisten

Über 430.000 Alarmierungen an die Pager der Rettungskräfte wurden im vergangenen Jahr von der Leitstelle Tirol über das Alarmierungssystem versendet. An Spitzentagen werden mehr als 1.800 Alarmierungen übertragen. Der Großteil erfolge vormittags. Um Verzögerungen zu vermeiden, werden die Kapazitäten des Systems an die Spitzenlasten angepasst.

Sirenen arbeiten zuverlässig

Zivilschutzalarm wird bei Bedarf von der Landeswarnzentrale ausgelöst. Für die Bevölkerung hörbar wird das Warnsystem jährlich am ersten Samstag im Oktober im Rahmen des landesweiten Zivilschutz-Probealarms. Tirol schneide bei diesem Funktionstest Jahr für Jahr hervorragend ab, hieß es. Auch im vergangenen Jahr war bei keiner der 1.025 Sirenen in Tirol ein Totalausfall zu verzeichnen.

Umrüstung im laufenden Betrieb

Für den gesicherten Betrieb des Tiroler Warn- und Alarmierungssystems werden beginnend mit dem kommenden Jahr Software und Steuerungstechnik für 156 Alarmumsetzer sowie für die Leistelle Tirol, die Landeswarnzentrale und die acht Bezirkszentralen erneuert. Auch die Software der Sirenenendstellen bekommt nach 16 Jahren ein Update. Die Umrüstung erfolge bei laufendem Betrieb und wird bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

Sirenen sowie die Pager der Einsatzorganisationen müssen derzeit nicht in großem Stil ausgetauscht werden, sondern können weiterbetrieben werden, teilte das Land in der Aussendung mit.