Egger Werk St.Johann, außen
Egger Holzwerkstoffe
Egger Holzwerkstoffe
Wirtschaft

Holzkonzern Egger mit starkem Gewinnplus

Der Holzkonzern Egger mit Sitz in St. Johann in Tirol hat seinen Umsatz und seinen Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr massiv steigern können. Eine starke Nachfrage, eine Rekordproduktion und notwendige Preissteigerungen seien dafür verantwortlich, so das Unternehmen.

Die Egger Gruppe hat ihren Umsatz gegenüber dem vorigen Geschäftsjahr um über 37 Prozent erhöhen können. Der Umsatz stieg von 3,08 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2020/21 auf 4,23 Milliarden im Geschäftsjahr 2021/22. Der Gewinn nach Steuern konnte prozentmäßig noch stärker zulegen, von 254,9 Millionen auf 436,4 Millionen Euro (plus 71 Prozent).

Erhöhte Nachfrage durch Lockdowns

Die Coronavirus-Pandemie und der Krieg in der Ukraine hätten sich massiv auf die Energie- und Rohstoffmärkte ausgewirkt. Doch Holzwerkstoffe seien stark nachgefragt gewesen, hieß es bei der Bilanzpräsentation der Egger-Gruppe am Donnerstag. Mit 10,5 Millionen Kubikmetern Holzwerkstoffen und Schnittholz verzeichnete der Konzern einen Produktionshöchststand im vergangenen Geschäftsjahr.

Für die positive Geschäftsentwicklung 2021/22 sei vor allem auch der „Cocooning-Effekt“ verantwortlich, betonte Egger-Finanzchef Thomas Leissing. Da viele Menschen in Lockdown-Zeiten zuhause waren, habe es eine hohe Nachfrage aus der Möbelindustrie und dem Holzstoffhandel gegeben, bekräftigte Michael Egger junior, Gruppenleiter im Vertrieb und Marketing bei Egger.

Biomassekraftwerk am Standort St. Johann in Tirol
Willi Schmidt
Die Produktion bei Egger lief im Vorjahr auf Rekordniveau

Zuwachs beim Personalstand

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden außerdem neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Weltweit waren an 20 Standorten in zehn Ländern rund 10.800 Mitarbeiter bei Egger beschäftigt, 400 mehr als im Jahr davor.

Steigende Kosten belasten die Geschäftstätigkeit

Die Situation auf den globalen Rohstoffmärkten sei äußerst herausfordernd, so die Geschäftsführung. Die Energie- und Transportkosten seien gestiegen. Andererseits sei der Rohstoff Holz auf den internationalen Märkten stark nachgefragt. Das führe zu zusätzlichem Kostendruck. Deshalb habe Egger auch die Preise seiner Produkte erhöhen müssen.

Holzbretter liegen gestapelt in Sägewerk
APA/Barbara Gindl
Die Preise für Holz, dem wichtigsten Rohstoff für die Egger Gruppe, gehen nach oben

Aufgrund des Kriegs in der Ukraine habe man auch die eigene Unternehmensstrategie hinterfragt, so Leissing. „Der Fokus liegt jetzt mehr auf Europa und den USA“, strich er heraus. „Auch Argentinien steht aktuell mehr im Mittelpunkt“, fügte er hinzu. Weiterhin werde man jedenfalls auf Möbelprodukte setzen, die mit 76,9 Prozent im Geschäftsjahr 2021/2022 den Mammutanteil am Umsatz ausmachten.