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Verkehr

Bozen: Mautbefreiung wird getestet

Auf der Brennerautobahn sollen Pendler oder Betriebe künftig die Teilstrecke zwischen Bozen-Nord und Bozen-Süd gratis benützen dürfen. Ein Jahr lang lässt die Südtiroler Landesregierung in einem Pilotprojekt testen, ob dies eine Verkehrsentlastung in der Stadt bewirken könnte.

Was im Trentino schon länger umgesetzt wird, soll zumindest ein Jahr lang rund um Bozen getestet werden. Eine Mautbefreiung für Pendlerinnen und Pendler bzw. Betriebe soll Südtirols Hauptstadt künftig zu Stoßzeiten entlasten. Es geht um eine Strecke von acht Kilometern auf der A22.

70 Cent an Maut sollen wegfallen

Angemeldete Pendlerinnen und Pendler oder Unternehmen sollen für die kurze Strecke während der Stoßzeiten von der Maut befreit werden – 70 Cent an Maut würden wegfallen. Mit diesem Anreiz soll der Verkehr entlastet und die C02 Werte gesenkt werden, so die Idee. Die kurze Autobahnstrecke könnte künftig als wichtige provisorische Umfahrungsstraße dienen. Denn geplante Baustellen werden das dichte Verkehrsaufkommen in Bozen zusätzlich belasten.

Autobahn bei Bozen soll als Umfahrung dienen
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Die kurze Autobahnstrecke zwischen Bozen-Nord und Bozen-Süd könnte künftig als „Umfahrungsstraße“ dienen

„Mit diesem Pilotprojekt sollen an die 40 Prozent der Abgase gesenkt werden können. Ein flüssiges Verkehrsaufkommen begünstigt dies. Abgase werden bekannterweise vermehrt bei einem Stop- and-Go Verkehr produziert“, so der Südtiroler Landesrat für Umwelt, Giuliano Vettorato. Während des Pilotprojekts soll die Mautbefreiung zwischen 6.00 und 8.00 Uhr morgens und zwischen 17.00 und 19.00 Uhr abends gelten. Nach der Testphase werde entschieden, wer sich dafür anmelden darf.

Handwerkerverband begrüßt die Idee

Vor allem beim Handwerkerverband sieht man in dieser Mautbefreiung eine Chance, um die Produktivität zu erhöhen. „25 Prozent unserer Zeit verlieren wir im Straßenverkehr, sagen von uns befragte Betriebe. Das sind erhöhte Kosten und Probleme mit Kunden, die nicht pünktlich erreicht werden können. Wir möchten den Weg wortwörtlich frei machen für unsere Betriebe“, so Claudio Corrarati, der Präsident der Südtiroler Vereinigung der Handwerker und Kleinunternehmer.