Aufgrund hoher Ansprüche der GmbH an den Verein FC Wacker Innsbruck ist laut KSV auch ein Fortbestand des Fußballvereins nicht gesichert, der in der vierten Liga einen Neustart versucht. In der Vergangenheit hätte es nämlich keine „strikte wirtschaftliche Trennung zwischen der Schuldnerin und dem Verein“ gegeben.
Verein könnte auch in die Insolvenz rutschen
Der Insolvenzverwalter habe am Mittwoch von einem „Management by Kontostand“ berichtet, also mangelnder wirtschaftlicher Trennung zwischen GmbH und Verein. Wie es mit dem Verein weitergeht, ist daher laut KSV offen. „Aufgrund der Vermischung der wirtschaftlichen Tätigkeit der FC Wacker Innsbruck GmbH mit jener des Vereins FC Wacker Innsbruck ist auch der Fortbestand des Vereins weiter nicht gesichert. Der Insolvenzverwalter Dr. Matzunski spricht von enorm hohen Ansprüchen der GmbH gegenüber dem Verein“, so der Gläubigerschutzverband.
Es sei zu befürchten, dass auch der Verein in die Insolvenz rutscht. Davon berichtete auch der Alpenländische Kreditorenverband (AKV). Vertreter der GmbH hätten am Mittwoch Interesse bekundet, möglicherweise einen Vorschlag für einen Sanierungsplan einzubringen. „Dies macht auch insofern Sinn, als der Verein FC Wacker Innsbruck alleiniger Gesellschafter der Schuldnerin ist und mangels Sanierung damit rechnen muss, in die Haftung genommen zu werden. Damit wäre aber auch eine Insolvenz des Vereins, der aktuell den Amateurbetrieb führt, nicht mehr auszuschließen“, hieß es vom AKV.
120 Gläubiger meldeten Forderungen an
120 Gläubiger hatten bislang Forderungen in Höhe von rund 16,5 Mio. Euro angemeldet. Der Insolvenzverwalter anerkannte davon rund 2,5 Mio. Euro. Forderungen in Höhe von rund 14 Mio. Euro, davon alleine 12,8 Mio. Euro eines ehemaligen Sponsors, erachtete der Rechtsanwalt als nicht gerechtfertigt.
Zu den 2,5 Mio. Euro erwartet der KSV noch weitere Forderungen. „Der Grund dafür liegt darin, dass öffentlich-rechtliche Gläubiger bis dato ihre Prüfungen noch nicht abgeschlossen haben und hier massive Nachforderungen im Raum stehen. Realistischerweise wird man von rund 3.500.000 Euro bis 4.000.000 Euro an offenen Verbindlichkeiten ausgehen müssen“, so der KSV in einer Aussendung.
Ab 1. Juli 2021 Insolvenzvoraussetzungen erfüllt
Laut Kreditschutzverband seien die Insolvenzvoraussetzungen spätestens am 1. Juli 2021 vorgelegen. Fortbestehensprognosen sein für das Management aber ein Fremdwort gewesen. Generell sprach man beim KSV von einer „chaotischen wirtschaftlichen Gebarung“.