Eine weitere Suche der Wasserrettung Innsbruck mit den Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr Wilten brachte auch am Montag kein Ergebnis. Die Retterinnen und Retter suchten vom Industriegebiet Fulpmes talauswärts jeden Stein im Bachbett der Ruetz ab, konnten den vermutlich Ertrunkenen jedoch nicht ausfindig machen. Einige Fahrzeugteile konnten noch geborgen werden.

Suche am Wochenende zunächst abgebrochen
Die Suche nach dem Pfarrer von Fulpmes – unter anderem auch mit einem Hubschrauber und Drohnen – war zunächst eingestellt worden, da der hochwasserführende Bach zu gefährlich für die Einsatzkräfte geworden war. Am Ufer der Ruetz im Gemeindegebiet von Fulpmes hatte die Wasserrettung Innsbruck am Samstag noch angeschwemmte, private Gegenstände des Geistlichen gefunden, darunter eine Bibel, Dokumente und Visitenkarten.

Auto komplett zerstört
Das Auto des Pfarrers war am Freitag gegen 22.00 Uhr von einer Mure erfasst und in die Ruetz gedrückt worden. Der 60-Jährige war zu dem Unfallzeitpunkt alleine unterwegs. Im Handschuhfach des völlig zerstörten Fahrzeugs fand man eine Geldtasche mit seinen Personalien und konnte den Pkw so zuordnen. Der Geistliche hatte offenbar einen Termin in Neustift, von dem er nicht mehr ins Pfarramt zurück kam. Die Mitarbeiter wurden nach Bekanntwerden der tragischen Nachrichten von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Ganzes Tal „unter Schock“
Da der Pfarrer für fünf Gemeinden im Seelsorgeraum Stubai zuständig gewesen und zudem äußerst beliebt war, stehe das ganze Tal unter Schock, erklärte der Bürgermeister von Fulpmes, Johann Deutschmann gegenüber ORF Tirol: „Wir müssen das erst aufarbeiten. Am Sonntag gab es in jeder Kirche des Tales ein Abendgebet. Die Gotteshäuser waren voll. Wir müssen davon ausgehen, dass wir unseren Pfarrer leider nie mehr lebend wiedersehen werden.“
Die Aufräumarbeiten im ganzen Tal wurden unterdessen am Montag ebenfalls fortgesetzt. Für den Abend sagten Meteorologen erneut Gewitter hervor, was Sorgen im Stubaital auslöste, zumal die Auffangbecken für Geröll teilweise noch mit Material vom vergangenen Wochenende gefüllt sind – mehr dazu in Experten warnen vor erneuten Unwettern.