Einsatzhelfer im Stubaital nach der Mure
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Chronik

Stubaital: Suche nach Pfarrer vorerst eingestellt

Die Suche nach dem immer noch vermissten Pfarrer von Fulpmes nach den Murenabgängen vom Freitagabend ist vorerst eingestellt worden. Erst müsse sich das Wasser der hochwasserführenden Ruetz beruhigen, so die Polizei.

Am Ufer der Ruetz im Gemeindegebiet von Fulpmes hat die Wasserrettung Innsbruck am Samstag private Gegenstände des Pfarrers gefunden: unter anderem eine Bibel, Dokumente und Visitenkarten. Eine weitere Suche sei wegen der Gefahr von nachrutschenden Muren und dem wilden Wasser der Ruetz aber zu gefährlich für die Einsatzkräfte geworden. Man müsse warten, bis sich das Wasser beruhige, hieß es von der Polizei. Erst dann könne die Suche fortgesetzt werden.

Auto in den Wassermassen
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Die Wasserrettung fand am Samstag Gegenstände des Pfarrers am Ufer der hochwasserführenden Ruetz

Ein weiterer Autofahrer hatte Glück

Wie erst am Samstagnachmittag bekannt wurde, wurde auch in Mieders am Freitag gegen 21.30 Uhr ein Pkw von den Geröllmassen des Mühltalbaches erfasst. Der Autofahrer konnte sich nach eigenen Angaben gerade noch rechtzeitig aus dem Fahrzeug retten. Das Auto wurde von den Fluten mitgerissen und in den Ruetzbach geschwemmt. Ein Wrackteil des völlig zerstörten Fahrzeugs ragt bei der Kirchbrücke noch aus dem Wasser. Der Autofahrer blieb unverletzt.

Aufräumarbeiten gehen weiter

Am Sonntag wird mit schwerem Gerät und Baggern weiter aufgeräumt. Die Arbeiten werden aber wohl noch länger dauern, weil im Stubaital auch Brücken verschoben oder ganz zerstört wurden. Auch die Schäden an etwa 20 Häusern, Hotels und Pensionen müssen behoben werden. Die Stubaitalstraße (B183) bleibt vorerst noch einspurig befahrbar, der Verkehr wird wechselweise mit Ampelschaltung angehalten.

Bagger bei Aufräumarbeiten nach Muren im Stubaital
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Bis alle Schäden behoben sind, dürfte viel Zeit vergehen

Unbürokratische Hilfe wurde zugesagt

Landeshauptmann Günther Platter und Wirtschaftslandesrat Anton Mattle (beide ÖVP) sicherten den von Murenschäden betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern im Stubaital schnellstmögliche Hilfe des Landes zu. Der entsprechende Regierungsantrag für Unterstützungen aus dem Landeskatastrophenfonds werde der Tiroler Landesregierung umgehend mit Beginn der kommenden Woche zur Beschlussfassung vorgelegt werden, so Platter.