Blick von der Uferpromenade auf den nördlichen Gardasee
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Chronik

Trockenheit kein Problem für Gardaseepegel

Entgegen dramatischen Medienmeldungen in Deutschland und trotz der aktuellen Trockenheit hat der Gardasee, der auch beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel der Tiroler ist, aktuell keinen zu niedrigen Wasserstand. Der Pegel entspreche der Jahreszeit, so die Verantwortlichen.

In deutschen Zeitungsberichten war zuletzt von einem alarmierenden Pegelstand am Gardasee die Rede. Von bedenklichen Ausmaßen des Wassermangels wurde berichtet. Dass der Pegelstand im Sommer niedriger ist, das sei normal, sagt der aus Südtirol stammende Tourismusdirektor von Riva del Garda, Oskar Schwazer: „Aktuell ist es aber so, dass alles im Normbereich ist.“ Das touristische Angebot rund um den Gardasee sei aktuell gesichert.

Derzeit liegt der Pegel rund einen halben Meter tiefer als in der kühleren Jahreszeit. Als vor 15 Jahren der Seespiegel um einen ganzen Meter sank, habe es keinen medialen Aufschrei gegeben, ist man über die jetzigen Zeitungsarktikel in Deutschland verwundert.

Badegäste im Gardasee
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Für die Badegäste ist das Gardaseewasser in Ordnung

Tourismus und Feuerwehr „entkräften“ Fake-News

Die „Fake-News“ rund um das Seewasser lassen sich laut den Verantwortlichen jedenfalls entkräften. Dazu gehört auch die Meldung, wonach nicht nur die Hitze und Trockenheit schuld am angeblich problematischen Wasserpegel sei, sondern der See derzeit auch speziell für die Landwirtschaft weiter südlich angezapft werde. „Wahr ist eigentlich, dass seit über 20 Jahren Wasser in den Fluss Mincio aus dem Gardasee abfließt“, so Schwazer. Das sei genau geregelt und über ein Stauwerk gelenkt.

Der aus Südtiroler stammende Direktor des Tourismusbüros Riva del Garda, Oskar Schwazer
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Der Tourismusdirektor von Riva del Garda, der Südtiroler Oskar Schwazer, entgegnet Falschmeldungen in deutschen Medien

Ähnlich sei das auch mit Berichten, wonach die Wasserentnahme zum Löschen von Waldbränden dem Seepegel stark zugesetzt habe, so der Kommandant der Feuerwehr Riva, Graziano Boroni. Man habe eine Reihe von Wasserbecken für den Notfall angelegt, die aus anderen Quellen gespeist werden. Bei Waldbränden reiche das in der Regel aus. Nur in Extremfällen müsse auf Wasser aus dem Gardasee zurückgegriffen werden.

Wasserstand und -qualität für Forscherin normal

Rund um das Seewasser gebe es derzeit keinerlei alarmierende Entwicklungen, heißt es auch beim Labor der Trentiner Landesumweltagentur, das direkt am Ufer liegt. Fast täglich werden Kontrollen durchgeführt. Die Wasserqualität sei einwandfrei.

Der Gardasee bei Riva
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Keine Beanstandungen beim Gardaseewasser sieht das Trentiner Landeslabor

„Dieser Wasserstand ist normal für den Sommer. Es gibt momentan keinen Grund zur Besorgnis“, so die Laborleiterin Giovanna Pellegrini. Demnach spielt sich die Aufregung um das Gardeseewasser nur in manchen Zeitungsartikeln ab, aber nicht in der Realität der Bevölkerung und der Urlaubsgäste.