Im ersten CoV-Jahr 2020 musste der Kekshersteller einen Umsatzrückgang hinnehmen, im Vorjahr konnte Loacker dieses Minus wieder ausgleichen, wie das Unternehmen bei einer Pressekonferenz am Donnerstag bekanntgab.
Zu der positiven Umsatzentwicklung haben laut Loacker unter anderem die außerordentlichen Zuwächse in China mit einem Plus von 47 Prozent sowie in Australien mit 32 Prozent beigetragen. Der Keksproduzent beliefert mehr als 100 Länder weltweit. Nach eigenen Angaben hat Loacker damit einen Marktanteil bei Waffeln von knapp fünf Prozent. Wichtigster Absatzmarkt ist mit großem Abstand Italien, gefolgten von Saudi-Arabien, Israel und den USA.
Nachhaltigkeit und neue Konsumtrends
Wie Loacker-Verwaltungsratspräsident Ulrich Zuenelli bei dem Pressegespräch erklärte, werde von den Kunden verstärkt Nachhaltigkeit und Transparenz bei der Herstellung verlangt. Das betrifft unter anderem die Beschaffung der Rohstoffe, wo Loacker mit lokalen Initiativen in den Herkunftsländern von Kakao und Vanille zusammenarbeiten. Bei den Haselnüssen setzt Loacker inzwischen auf eine eigene Produktion in der Toskana und auf die Kooperation mit Vertragsbauern in mehreren italienischen Regionen. In drei Jahren soll die Hälfte des Bedarfs an Haselnüssen über diese Bezugsquellen gedeckt werden.
Als Reaktion auf neue Konsumentenwünsche produziert Loacker inzwischen auch Mehrkornwaffeln. Ein Teil der Produkte wird mit verringertem Zuckeranteil angeboten.
Rund 1.000 Mitarbeiter in Süd- und Osttirol
Loacker beschäftigt aktuell etwas mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 600 davon im Südtiroler Stammwerk in Unterinn oberhalb von Bozen. Am zweiten Standort in Heinfels in Osttirol gibt es 380 Beschäftigte. Der Rest verteilt sich auf Vertriebsniederlassungen, die Milchpulver- und Haselnussproduktion. Neue Mitarbeiter zu finden, sei aktuell eine extreme Herausforderung, so die Geschäftsleitung. Der Arbeitsmarkt in Süd- und Osttirol sei praktisch leergefegt. Deshalb gehe es auch darum, die bestehende Belegschaft durch Sonderleistungen, Schulungen und ein befriedigendes Arbeitsumfeld an das Unternehmen zu binden.