Für Mai und Juni zusammengerechnet meldeten alle touristischen Unterkünfte in Tirol von Hotels über Ferienwohnungen bis hin zu Campingplätzen 4,75 Millionen Übernachtungen. Gegenüber 2019, dem letzten Sommer vor der Pandemie, ist das nur ein minimales Minus von 0,6 Prozent, so Zahlen des Landes vom Mittwoch.
In den ersten beiden Sommermonaten kamen zwar fast zehn Prozent weniger Gäste nach Tirol als 2019. Die Urlauberinnen und Urlauber blieben im Schnitt aber länger als vor der CoV-Zeit, was für die Nächtigungen praktisch Gleichstand bedeutet.

Starker Aufholeffekt in Innsbruck
Die CoV-Pandemie hatte in den Sommersaisonen 2020 und 2021 trotz weitgehend geöffneter Betriebe deutliche Spuren hinterlassen. Der Städtetourismus war von den Einbrüchen besonders stark betroffen, das machte sich in Innsbruck und Umgebung in überdurchschnittlichen Nächtigungsrückgängen bemerkbar. Heuer kann der Tourismusverband „Innsbruck und seine Feriendörfer“ dafür genauso mit einem überdurchschnittlichen Aufholeffekt bei den Übernachtungen aufwarten. Gegenüber dem Vorjahr gab es im Mai und Juni um 120 Prozent mehr Übernachtungen.
Trotzdem konnte der Raum Innsbruck im Gegensatz zu einigen anderen Tourismusverbänden noch nicht an die Vor-Pandemie-Zeit aufschließen. Rund 450.000 Übernachtungen schlagen heuer im Mai und Juni in Innsbruck zu Buche, 2019 waren es noch fast 100.000 mehr gewesen.

Krisen bei Nächtigungszahlen nicht spürbar
Die aktuellen Krisen bis hin zu den weiterhin bestehenden CoV-Auswirkungen machen sich bei den Nächtigungszahlen im Tiroler Tourismus bislang offenbar nicht gravierend bemerkbar. Neben dem Innsbrucker Tourismusverband konnten auch andere Ferienregionen gegenüber dem Vorjahr besonders stark aufholen.
Von den größeren Verbänden hatten das Seefelder Plateau, Mayrhofen, der TVB Kitzbüheler Alpen-Brixental und das Tiroler Oberland Zuwächse von deutlich mehr als 100 Prozent. Fast drei Mal so viele Übernachtungen wie im Vorjahr wies heuer zu Sommerbeginn das Wipptal auf, das von der Pandemie ebenfalls besonders stark betroffen war.
Platter sieht Nachhaltigkeit positiv
Die Entwicklung im Tourismus deckt sich auch mit den Zielen der Politik, so der für Tourismus zuständige Landeshauptmann Günther Platter: "Denn während die Ankünfte im Vergleich zum Jahr 2019 um fast 10% zurückgegangen sind, bleiben die Nächtigungen stabil. Sprich, es befinden sich weniger Urlauber in unserem Land, diese bleiben aber länger und sorgen für eine höhere Wertschöpfung. Damit bleibt die wirtschaftliche Kraft durch den Tourismus erhalten, der Anreiseverkehr kann aber reduziert werden. Diese Entwicklung entspricht klar den Zielen der Tiroler Tourismusstrategie“, erklärt Tourismusreferent und Landeshauptmann Günther Platter.