Schild Tiroler Volkspartei
ORF
ORF
Landtagswahl 2022

ÖVP präsentiert Landesliste für Wahl

Der neue Obmann der Tiroler Volkspartei, Anton Mattle, hat am Dienstag sein Team für die Landtagswahl präsentiert. Der Wechsel an der Spitze der ÖVP hat auch einen internen Wettkampf eröffnet, neue Gesichter sind auf den aussichtsreichen Plätzen aber nicht.

Anton Mattle geht mit einem bereits bekannten Team den Wahlkampf für die Landtagswahl am 25. September: Hinter ihm auf der Landesliste treten Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, der Landtagsabgeordnete und geschäftsführende AAB-Obmann Dominik Mainusch, Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher, Landtagsabgeordneter und Touristiker Mario Gerber und Gesundheitslandesrätin Annette Leja an.

Auf der Liste finden sich also keine neuen Gesichter, wie Anton Mattle zugab. Sein Team stehe dennoch für frischen Wind, betonte er, zumal der Altersdurchschnitt sehr niedrig sei. Er deutete am Dienstag auch an, dass sich die künftigen schwarzen Landesräte großteils aus Personen, die auf den Listen stehen, zusammensetzen werden. Quereinsteiger seien aber auch „nicht ausgeschlossen“.

Mattle: Fokus auf Gender-Gerechtigkeit

Andere prominente Landespolitiker wie Klubobmann Jakob Wolf (Platz eins im Bezirk Imst), Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (Platz eins in Schwaz) oder Landesrat Johannes Tratter (Platz eins in Innsbruck-Land) sind über die Bezirkslisten abgesichert. Keines der Regierungsmitglieder habe aber automatisch wieder einen Regierungsposten sicher, betonte Mattle.

Sonja Ledl-Rossmann
ÖVP Tirol / Simon Fischler
Sonja Ledl-Rossmann nimmt Platz zwei hinter Mattle auf der Landesliste ein

Auf den Bezirkslisten treten insgesamt 72 Personen für die Volkspartei an. Darunter seien dieses Mal 37 Frauen und 35 Männer – damit habe man besonders darauf geachtet, die Listen ausgeglichen zu halten, so Mattle.

Wahlkampf ohne Kanzler Nehammer

Bundeskanzler und ÖVP-Bundesparteiobmann Karl Nehammer wird offenbar im Wahlkampf der Tiroler ÖVP für die Landtagswahl am 25. September keine Rolle spielen. „Es sind zumindest keine Termine vereinbart“, ließ Spitzenkandidat Anton Mattle verlautbaren. Auf die Frage, ob die Tiroler ÖVP aus eigenen Stücken auf Nehammer-Einsätze im Wahlkampf verzichte oder der Bundesparteiobmann selbst nicht plane, in Tirol wahlzukämpfen, erklärte Mattle am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Innsbruck: „Es ist weder angefragt worden, noch sind Anfragen gekommen“.

Mattle und seine Tiroler ÖVP befinden sich derzeit gehörig unter Druck, momentane Umfragen verheißen für den Wahltag nichts Gutes. Der frühere Bürgermeister von Galtür und Wirtschaftslandesrat verwies aber auf seine Wahl zum Landesparteiobmann mit 98,9 Prozent und darauf, dass die Partei höchst motiviert und geschlossen sei. Man müsse nun ganz intensiv den Kontakt mit den Menschen suchen und ihre Sorgen wahrnehmen. Gleichzeitig räumte der Spitzenkandidat und Nachfolger von Landeshauptmann Günther Platter aber ein, dass die Ausgangsposition für die Partei „nicht unbedingt einfach“ sei.

Auftakt „ohne Bahöl“ geplant

Der Tiroler ÖVP-Obmann machte zudem klar, dass man dieses Mal nicht unbedingt auf große Events als Wahlkampfbühnen setzen werde. So werde etwa der offizielle Wahlkampfauftakt „kein großes Bahöl“ werden wie in vergangenen Zeiten, als etwa die Innsbrucker Olympiahalle als Bühne genützt wurde. Dies entspreche auch mehr seinem Naturell und sei passender in der gegenwärtigen Situation, in der die Menschen mit einer massiven Teuerung zu kämpfen hätten.