Borkenkäfer legen ihre Eier unter der Rinde der Bäume ab
Land Tirol
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Umwelt

Osttirol: Harter Kampf gegen den Borkenkäfer

Der Borkenkäfer vermehrt sich diesen Sommer in Osttirol wie befürchtet rasant. Förster und Waldaufseher können teilweise nur zusehen, wie sich der Käfer an ganzen Bergflanken ausbreitet. Eine Hilfsaktion des Landes hat nur teilweise Erfolg gebracht.

Der Blick in eine Zählfalle zeigt, der Borkenkäfer ist unvermindert am Werk: Im Messbecher allein sind rund 5.000 Borkenkäfer. Hitze und Trockenheit verschärfen die Situation sogar noch, schildert Waldaufseher Franz Mietschnig im ORF Tirol Interview: „Überall wo wir hinkommen, finden wir Käferbäume. Wir nehmen sie weg, aber es bilden sich sofort an den Rändern weitere Käfernester. Jetzt ist es schon soweit, dass flächenmäßig ganze Waldbereiche schwer verseucht sind.“

Geschnittene Stämme
ORF
Vom Borkenkäfer befallene Bäume müssen so schnell wie möglich aus dem Wald entfernt werden

Mehr Bäume gerettet als verloren

Im Frühjahr wurde vom Land eine großangelegte Rettungsaktion für den Osttiroler Wald gestartet. Hunderte Borkenkäferfallen wurden aufgestellt, 46 Waldaufseher und Förster aus Nordtirol nach Osttirol verlegt, um die Situation in den Griff zu bekommen, so Forstdirektor Josef Fuchs: „Wir haben über 30.000 befallene Bäume entdeckt, das bedeutet, wir haben über 100.000 Bäume retten können. Das ist eine gewaltige Leistung, obwohl der Borkenkäfer nicht Halt macht.“

Es ist allerdings zu befürchten, dass ganze Berghänge vom Borkenkäfer befallen werden. Was das für den Schutzwald bedeutet, kann man sich an bestimmten Stellen schon ausmalen. Der Kampf scheint aussichtslos, meint Franz Mietschnigg: „Wir müssen jetzt leider feststellen, dass wir fast nicht mehr hinterherkommen. Ganze Talseiten werden braun. Mal schauen, wie das weitergeht.“
Doch den Kampf gegen den Borkenkäfer will Forstdirektor Josef Fuchs nicht aufgeben: „Diesen Kampf nehmen wir an, gemeinsam mit allen unseren Partnern.“ Es kommen jedenfalls keine guten Zeiten auf Osttirols Wälder zu, auch wenn verzweifelt gegen den Borkenkäfer angekämpft wird.