Region um Etsch, Südtirol
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Umwelt

Südtirol ruft Wassernotstand aus

Die anhaltende Dürre in Südeuropa hat auch in Südtirol Auswirkungen. Im Einzugsgebiet des Flusses Etsch wurde der Wassernotstand ausgerufen. Maßnahmen zum Wassersparen wurden per Verordnung festgelegt.

Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) unterzeichnete am Mittwoch eine Wassernotstandsverordnung, in der Maßnahmen zur Wassereinsparung festgelegt wurden, teilte das Land mit. Insbesondere soll der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft, in Gärten und Parkanlagen eingeschränkt werden.

Wasser als knappes und wertvolles Gut sparen

Die Bewässerung von Grünflächen sei von 9.00 bis 20.00 Uhr verboten. Die Maßnahme gilt bis auf Widerruf. Sämtliche „Wassernutzende“ seien angehalten, mit dem wertvollen und derzeit besonders nachgefragten und knapper werdenden Gut Wasser sparsam, nachhaltig und effizient umzugehen und den Verbrauch auf das notwendigste Minimum zu beschränken, hieß es. „Besonders wichtig ist es, den Wasserverbrauch in privaten Grünanlagen, Parks und Gärten einzuschränken, da dieses Wasser im Unterschied zum Trinkwasser in den Haushalten nicht direkt in die Gewässer zurückfließt, sondern verdunstet“, betonte Thomas Senoner, Direktor im Amt für nachhaltige Gewässernutzung. Speziell die Trinkwasserversorgung im Unterlauf der Etsch leide unter der geringen Wasserführung des Flusses.

Dürre Südtirol
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Wegen des extrem trockenen Bodens sind bereits zahlreiche Waldbrände ausgebrochen

Waldbrandgefahr ist hoch

Unterdessen hat die Trockenheit in Südtirol auch vermehrte Waldbrände zur Folge. „Während in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich um die 20 Waldbrände pro Jahr verzeichnet wurden, waren es heuer schon über 40“, sagte der Landesrat für Forstwirtschaft, Arnold Schuler (SVP), am Donnerstag in Bozen. In der autonomen Provinz herrsche teilweise extreme Waldbrandgefahr, weil es wenig geregnet habe. Ein Viertel der Waldbrände in diesem Jahr seien laut Landesrat Senoner vermutlich von Zigarettenstummeln verursacht worden. Wind und Trockenheit begünstigen dann die Ausbreitung der Flammen.