Die ehrenamtlichen Energiecoaches des Programms Doppelplus kommen direkt in die Haushalte. Es geht darum, ganz individuelle Einsparmöglichkeiten in den Wohnungen aufzuspüren. Für die Mieterinnen und Mieter ist das Coaching gratis, erklärt die Projektleiterin von Doppelplus, Johanna Nagiller. „Wir haben bisher bereits rund 1.000 Haushalte besucht. Im Durchschnitt können sich die Mieterinnen und Mieter rund 200 Euro im Jahr einsparen. Außerdem werden etwa 650 Kilogramm CO2 im Jahr pro Haushalt reduziert.“

Energiesparen ist überall möglich
Das Thema Energiesparen beschäftigt wohl jede und jeden. Auch Katharina Huemer und Christoph Spiessberger, die in Innsbruck in einer WG leben. Die jungen Leute machen sich schon bisher Gedanken darüber, wie und wo Energie eingespart und damit auch das Klima verbessert werden kann. „Für mich ist das ein großes Thema. Ich sehe hier Möglichkeiten vor allem bei meinen eigenen Gewohnheiten. Ich dusche und bade gerne lange und sehr warm. Da kann ich bestimmt noch etwas einsparen,“ ist sich die Studentin sicher. Die Energiecoaches haben da gleich ein kleines Hilfsmittel mitgebracht. Eine einfache Sanduhr, die in der Dusche angebracht werden kann, zeigt an, wie lange man eigentlich braucht. Banal, aber wirksam: Nassmachen, Wasser aus, einseifen, Dusche an. „Warmwasser kostet sehr viel Energie,“ sagt dazu Energiecoach Herbert Pümpel.

Ein bis zwei Grad weniger heizen
Auch Student Christoph Spiessberger erkennt Einsparungspotenziale bei seinen Gewohnheiten. „Die Heizung im Winter ein oder zwei Grad runterdrehen ist sicher kein Problem. Man muss ja im Winter nicht im T-Shirt am Tisch sitzen. Und im Schlafzimmer mag ich es sowieso lieber kalt.“ In einzelnen Räumen die Temperatur anzupassen, kann helfen, Heizkosten einzusparen. Energiecoach Vera Jäger hat in ihrem Energiesparpaket noch etwas dabei: Ein digitales Thermometer, das auch gleich die Luftfeuchtigkeit misst. „Am besten möglichst frei in der Wohnung aufstellen. Dann bekommt man einen guten Überblick über die tatsächliche Raumtemperatur“, sagt sie.

Stromfresser erkennen und abschalten
Die ehrenamtlichen Energiecoaches von Doppelplus entdecken in der Wohnung schnell weitere Möglichkeiten zum Energiesparen. Energiecoach Herbert Pümpel: „Dramatisch ist der Stromverbrauch von Internet-Rootern. Wenn man sie in der Nacht nicht braucht, sollte man sie ausschalten, denn sonst wirft man wirklich Geld zum Fenster raus.“ Moderne Elektrogeräte wie etwa Fernseher bräuchten zwar weniger Strom im Stand-By-Modus als früher, aber wenn man sie nicht brauche, solle man sie ausschalten.
Bepflanzungen statt Klimaanlagen
Wahre Energiefresser sind die auch in Tirol immer beliebter werdenden Klimaanlagen. Mit gezielten Bepflanzungen etwa von Balkon oder Loggia könne man viel zur Kühlung einer Wohnung beitragen. „Eine Abschattung mit Echtem oder Wildem Wein oder schnell wachsendem Hopfen bringt eine gute Kühlung. Und im Winter, wenn man die Sonne gerne hat, haben diese Pflanzen kein Laub,“ schlägt Herbert Pümpel vor.
Weitere Energiespartipps für den Alltag gibt es beim Kochen und in der Küche. „Den Kühlschrank auf das benötigte Maß zurückdrehen und die Lebensmittel je nachdem wie kalt sie sein müssen, in den Fächern ordnen, spart ebenfalls Strom. Beim Kochen die Restwärme nutzen, bringt ebenfalls einiges an Ersparnis.“ Solche kleinen und einfachen Tipps gibt es viele und die Coaches machen darauf aufmerksam.
Für ein Energiecoaching zu Hause kann man sich am besten über die Homepage doppelplus.tirol anmelden.