Fisch, Fleisch, Gemüse und Obst
Matl/ORF
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Gesundheit

Geschlecht bestimmt gesunde Ernährung

Frauen ernähren sich generell gesünder als Männer. Sie essen weniger Fleisch, Wurst und somit weniger tierische Fette. Das gelte für Couch-Potatoes gleich wie für sportlich Aktive, stellten Forscher fest. Geleitet wird die Studie von Tirol aus.

Mohamad Motevalli vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Innsbruck erhob mit Koautoren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz die Ernährungsgewohnheiten von sportlich hochaktiven Probanden – also Studienteilnehmern – beiderlei Geschlechts. Bei den Probanden handelte es sich um Langstreckenläufer, die sich in Wettbewerben mit Distanzen von zehn Kilometern bis hin zu Ultramarathons betätigten.

121 Frauen und 90 Männer in NURMI-Studie befragt

Für die Studie, die von Forscherinnen und Forschern der Universität Innsbruck und der Pädagogischen Hochschule Tirol geleitet wird, wurden 121 Frauen und 90 Männer befragt. Die Wissenschaftler nannten die Untersuchung NURMI. Diese Bezeichnung erinnert an den finnischen Ausnahmeläufer Paavo Nurmi (1897 bis 1973), der zwischen 1920 und 1928 bei Olympischen Spielen über verschiedene Distanzen neun Goldmedaillen kassierte. Bis 1931 lief er 24 Weltrekorde.

Bei der Umfrage ging es um den Konsum von 53 Gruppen von Nahrungsmitteln. Dabei stellte sich ganz klar heraus, dass die über viele Bevölkerungsgruppen hinweg bestehenden geschlechtsspezifischen Muster in den Ernährungsgewohnheiten auch für diese sportlich hochaktiven Menschen gelten.

Männer haben Fleisch, Fisch und Alkohol lieber als Frauen

Wie die Autoren der Studie erklärten, wiesen die Läuferinnen verglichen mit den Läufern einen signifikant höheren Konsum von vier Nahrungsmittelgruppen – Hülsenfrüchte und Samen, Obst und Gemüse, Ersatz für Milchprodukte und Wasser – auf. Die Männer hätten hingegen von vermehrtem Konsum an sieben Gruppen von Nahrungsmitteln mit Fleisch, Fisch, Eiern, Ölen, Getreide, Alkohol und verarbeiteten Nahrungsmitteln berichtet, teilten die Forscher mit.

Zwar würden Langstreckenläufer und -läuferinnen schon allein wegen ihres regelmäßigen Trainings gesünder leben als Couch-Potatoes, die geschlechtsspezifische Differenzierung allerdings bleibt offenbar erhalten. „Das Übergewicht der Frauen bezüglich gesunder Ernährung dürfte mit den bekannten Unterschieden zwischen den beiden Geschlechtern generell korrelieren, was die Einstellung zur Gesundheit und gesunden Lebensstil betrifft“, schlossen die Studienautoren.