BBT Anschlagfeier im Tunnel
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Verkehr

Anschlagfeier für großes BBT-Baulos

Beim Brenner Basistunnel war am Donnerstag die Anschlagfeier für einen der größten Bauabschnitte. Sechs Jahre lang soll im Baulos zwischen der Innsbrucker Sillschlucht und Pfons gegraben und gesprengt werden. Damit der Tunnel einmal entsprechend genutzt wird, braucht es auch politische Anstrengungen.

Mit einem lauten Knall begannen am Donnerstag offiziell die Arbeiten auf dem Bauabschnitt: 22,5 Kilometer Haupttunnel werden gegraben. Die Patenschaft für das Baulos zwischen der Sillschlucht und Pfons übernahm Mobilitätsministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Gewessler und Mann bei Kurbel im Tunnel
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Mit einem Knall wurden die Arbeiten offiziell begonnen

Platter fordert bessere Rahmenbedingungen

Die Verkehrszukunft wird auf der Brennerautobahn aber noch einige Jahre lang für viel Verkehr sorgen. Denn der Tunnel kann frühestens in zehn Jahren in Betrieb gehen. Dann fehlen aber noch die Zulaufstrecken auf der deutschen Seite, während die Verkehrsbelastung in Tirol stetig zunimmt. Es brauche in Europa verbesserte Rahmenbedingungen, forderte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei der Eröffnung.
 

Wegekostenrichtlinie behindert Verlagerung auf die Bahn

Die heuer von der EU beschlossene Wegekostenrichtlinie sieht vor, dass wasserstoffbetriebene Lkws künftig günstiger über den Brenner rollen dürfen. Ein Umstieg auf die Schiene wäre damit unwahrscheinlich. Gewessler sagt, sie habe beim Thema Wegekostenrichtlinie großen Druck auf die EU ausgeübt und auch nicht zugestimmt bei dem Kompromiss, der gefunden wurde, „weil ich der Meinung bin, er geht nicht weit genug“. Es brauche faire Bedingungen für eine Verlagerung auf die Schiene, so Gewessler. Da würden Tirol und die Bundesregierung an einer Seite kämpfen.

Lastwagen auf BBT Baustelle
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Teure Bauarbeiten und dann wenige Züge im Tunnel: Es braucht Anstrengungen um ein solches Szenario zu verhindern

Immerhin werden rund 9,5 Milliarden Euro in das Megaprojekt gesteckt. Ändert sich die Wegekostenrichtlinie nicht, werden nach Fertigstellung wohl weniger Züge durchfahren als geplant. Dem werde aber nicht sein, zeigte sich Landeshauptmann Platter überzeugt. Deutschland, Österreich und Italien müssten dafür aber zusammen noch stärker in eine Richtung Arbeiten.