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Wirtschaft

Plansee erreicht über zwei Milliarden Umsatz

Die Plansee-Gruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr über zwei Milliarden Euro Umsatz erzielen können. Ein Großteil der Umsatzsteigerung ist allerdings auf die Übernahme von Ceratizit zurückzuführen. Die international tätige Gruppe beschäftigt nach dieser Übernahme insgesamt über 11.000 Mitarbeiter.

Schon in der Vergangenheit war Plansee mit 50 Prozent an dem Luxemburger Unternehmen Ceratizit beteiligt, mit 1. März 2021 übernahm man die Mehrheit. Der Umsatz stieg so um 56 Prozent auf 2,02 Milliarden Euro. Rechnet man den Übernahmeeffekt heraus, beträgt das Umsatzplus nach eigenen Angaben 15 Prozent. Am Standort Breitenwang/Reutte verzeichnete man beim Produktionsumsatz eine Steigerung von 606 auf 747 Millionen Euro.

„Kraftakt erfolgreich gemeistert“

Die gesamte Gruppe beschäftigt 11.174 Mitarbeiter, ein Jahr davor waren es 7.536. In Österreich stieg der Mitarbeiterstand in diesem Zeitraum von 2.356 auf 2.509. Rückblickend spricht der Sprecher des Vorstands der Gruppe Karlheinz Wex angesichts von Lieferkettenproblemen, Pandemie und Ukrainekrieg von einem Kraftakt, den man gemeistert habe.

Die Plansee-Vorstände Wolfgang Köck und Karlheinz Wex
Plansee
Haben Bilanz gezogen: Die Plansee-Vorstände Wolfgang Köck und Karlheinz Wex

Die Unternehmensgruppe habe im 101. Jahr ihres Bestehens rasch auf die anziehende Konjunktur reagiert, Marktpositionen ausgebaut und viel Kraft in die Weiterentwicklung der Organisation gesteckt, so Wex. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Wex für das erste Halbjahr optimistisch. Man stehe auf soliden wirtschaftlichen Beinen und die Auftragsbücher seien gut gefüllt.

Risiken bleiben bestehen

Risiken seien aber  die unabschätzbaren Folgen des Ukraine-Kriegs, die unsichere Gasversorgung, steigende Inflation, zunehmende Handelsbarrieren zwischen Ländern und Regionen und „Hamsterkäufe“ in den Lieferketten. „Das macht uns zu schaffen und wird Folgen für unsere wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr haben“, so der Vorstandssprecher.

Weg vom Gas und hin zu Strom

Bei der Erzeugung von Wasserstoff wolle man bei Plansee in den kommenden drei bis fünf Jahren von Erdgas auf Elektrolyse umschwenken, heißt es von Vorstandsmitglied Wolfgang Köck. Bei Wolfram soll der Recyclinganteil gesteigert werden und auch die Material- und Energieeffizienz soll laut Köck erhöht werden. An die Politik gerichtet fordert Vorstandssprecher Karlheiz Wex, „die notwendigen Rahmenbedingungen für eine sichere, wettbewerbsfähige und nachhaltige Energieversorgung zu schaffen“. 

Viel Märkte entwickeln sich positiv

Im laufenden Geschäftsjahr geht man bei Plansee von weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen aus. Steigende Strom- und Gaspreise, die steigende Inflation, Logistik- und Versorgungsprobleme auf den Beschaffungsmärkten und fehlende Fachkräfte in mehreren Berufsgruppen gehörten zu den Herausforderungen. Positiv würden sich weiterhin die Märkte im Maschinenbau, der Halbleiterindustrie und in der Medizintechnik entwickeln

Die Plansee Group ist auf Produkte aus den Werkstoffen Molybdän und Wolfram spezialisiert und deckt dabei nach eigenen Angaben die gesamte Wertschöpfungskette ab: vom Erzkonzentrat bis zu kundenspezifischen Werkzeugen und Komponenten.  Das Produktportfolio umfasst nach Unternehmensangaben mehr als 100.000 verschiedene Produkte und Werkzeuge.