Die Steuerleistung der 425 Tiroler Industriebetriebe betrug im Jahr 2019 rund 2,9 Milliarden, wie eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes Eco Austria ergab. Im Vorjahr produzierten die Betriebe mit ihren knapp 40.000 Mitarbeitern Produkte im Wert von 12,54 Milliarden Euro, das waren 13,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Trotz dieser hohen Summe werde die Bedeutung der Industrie im Land Tirol nicht immer und von allen ausreichend wahrgenommen, kritisierte Präsident Christoph Swarovski: „Wir wünschen uns als Wirtschaftssektor mit dem höchsten Anteil an der Wertschöpfung in Tirol mehr Gehör und jene Anerkennung, die dem Stellenwert der Industrie gerecht wird.“
Industrie als zentrale Säule der Tiroler Wirtschaft
Wirtschaftslandesrat Anton Mattle (ÖVP) bezeichnete die Industrie als zentrale Säule der Tiroler Wirtschaft. Sie sei ein wichtiger Treiber für Technologie und Innovation, verlässlicher und sicherer Arbeitgeber, wichtiger Bewahrer des Wohlstandes und nicht zuletzt auch starker Partner des Landes in Zukunftsfragen.
Im Gründungsjahr 1947 beschäftigte die Tiroler Industrie immerhin bereits 18.000 Mitarbeiter, die einen Produktionswert von 315 Millionen Schilling – umgerechnet 23 Millionen Euro – erwirtschaftetet, wovon 80 Millionen in den Export gingen. Heute arbeiten über 40.000 Menschen in der Industrie, der Exportanteil liege über 90 Prozent und der Produktionswert bei 11,05 Milliarden Euro, darauf wurde beim Festakt hingewiesen.
Seit Gründung der IV-Landesgruppe Tirol veränderte sich die Struktur der Tiroler Industrie stark. So nahm der Anteil, der im Bergbau und in der Textilindustrie Beschäftigten stark. Heute prägt eine Mischung von Betrieben der Bau-, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der Energieproduktion, von Unternehmen mit Weltruf aus der Metall-, Glas- und der chemischen Industrie das Erscheinungsbild der Tiroler Industrie.
Fleißige Mitarbeiter als Erfolgsfaktor
Als Erfolgsfaktor der Industrie bezeichnete Präsident Swarovski das Zusammenwirken von weitblickenden und innovativen Unternehmen und fleißigen und loyalen Mitarbeitern. Der Industrie und den zahlreichen familiengeführten Mitgliedsbetrieben sei die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern immer mindestens so wichtig, wie der Unternehmenserfolg selbst, so Swarovski: „Die Verantwortung gegenüber dem Mitarbeiter ist in Tirol mehr als ein Schlagwort.“
Wie der Präsident der IV Österreich, Georg Knill, sagte, sei der Ukraine-Krieg für Menschen und Unternehmen sehr fordernd. Die Energieversorgung sei in Gefahr, und die Inflation erreiche wöchentlich neue Rekordwerte. „Vor diesem Hintergrund gilt es rasch unabhängiger zu werden von russischen Erdgaslieferungen und die Dekarbonisierung ohne Deindustrialisierung weiter voranzutreiben.“