Oberhofer
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Landtagswahl 2022

Oberhofer: „Werden in der Regierung sein“

Der Tiroler NEOS-Landessprecher und Klubobmann Dominik Oberhofer ist am Samstag in einer Landesmitgliederversammlung in Innsbruck mit 96 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten für die vorgezogene Landtagswahl am 25. September gewählt worden.

Unmittelbar nach seiner Kür formulierte er einen klaren Machtanspruch: „Wir werden Teil der nächsten Regierung“. Ohne die NEOS gehe in Tirol „gar nichts mehr“, zeigte sich der Frontmann kämpferisch.

Attacke gegen die ÖVP

Vor seiner Wahl hatte er in seiner Rede heftige Attacken gegen die ÖVP in Land und Bund geritten: „Die ÖVP hat mit ihrer Politik der letzten Jahrzehnte das nach dem Krieg abgebrochene Wohlstandsversprechen gebrochen“. Auch wirtschaftspolitisch habe die Volkspartei abgedankt: „Die haben von Marktwirtschaft keinen blassen Schimmer“.

Schwarz-Grün in Tirol habe sich mit der Neuwahl aus der Verantwortung gestohlen: „Sie sind am Ende, sie haben hingeschmissen. Wir hingegen sind bereit“. Die Landesregierung habe versagt – in Pandemiemanagement, Kampf gegen die Teuerung und vielen anderen Bereichen.

Oberhofer kritisiert die ÖVP scharf

Dominik Oberhofer kritisiert die Tiroler Volkspartei scharf. Er sieht die Neos als Teil der nächsten Regierung.

Oberhofer optimistisch

„Die Zeiten ändern sich. Und wir NEOS ändern die Zeiten. Wir werden den Kindern die Flügel heben“, meinte der Klubobmann in Anlehnung an den ehemaligen pinken Parteichef Matthias Strolz. Gemeinsam werde man Tirol verändern. Die Pinken haben derzeit im Bundesland Grund zu Optimismus: Zuletzt hatte ihnen eine Umfrage 11,5 Prozent ausgewiesen.

Birgit Obermüller auf Platz zwei

Etwa 300 Mitglieder waren aufgerufen, den Spitzenkandidaten und die weiteren Listenplätze bei den Neos zu bestimmen. Der 41-jährige Oberhofer wird die Partei zum zweiten Mal in eine Landtagswahl führen, er ist der einzige Kandidat. Auf Platz zwei wurde die Kufsteiner Bürgermeisterkandidatin im heurigen Jahr, Birgit Obermüller, gewählt. Dahinter folgen Susanna Riedlsperger, Franziska Schumi und der frühere Bürgermeister von Mils bei Imst, Markus Moser.

Landesparteitag Neos, Oberhofer spricht vor Versammlung
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Dominik Oberhofer vor dem Landesparteitag.

Die anwesenden Mitglieder stimmten an Ort und Stelle ab, der Rest votierte online. Die Pinken hatten im Vorfeld einen dreistufigen Vorwahlprozess aufgesetzt. So hatten auch alle wahlberechtigten Tiroler die Möglichkeit, für den Spitzenkandidaten sowie fünf Kandidaten für weitere Listenplätze online zu votieren. Insgesamt hatten laut Parteiangaben über 700 Menschen abgestimmt.

Oberhofer wird die Partei zum zweiten Mal in eine Landtagswahl führen. Die Tiroler NEOS hatten bei der letzten Landtagswahl 2018 5,21 Prozent der Stimmen erreicht und sind seitdem erstmals, mit zwei Mandataren, im Landtag vertreten.

ÖVP Klubobmann Wolf: Neos nicht regierungstauglich

Der Klubobmann der Tiroler Volkspartei, Jakob Wolf, gratulierte Oberhofer zur Wahl zum Spitzenkandidaten. Beschien dem NEOS-Chef aber gleichzeitig Regierungsuntauglichkeit: „Dominik Oberhofer hat sich für mich persönlich in der Vergangenheit leider vielfach selber mit seinen Aussagen für höhere Ämter disqualifiziert. Wer vier Jahre lang täglich neue Weisheiten verkündet, aber absolut nichts umgesetzt hat, sollte am besten vor seiner eigenen Haustüre kehren“, so Wolf.

Jakob Wolf Bürgermeister Umhausen
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Jakob Wolf konstatiert Dominik Oberhofer Regierungs-untauglichkeit.

Er kritisiert zudem die Sozialpolitik der Neos: "Der NEOS-Klubobmann hat sich mit aller Vehemenz gegen Sonderzahlungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Spitälern gestellt, und wollte ihnen keinerlei COVID-Prämien auszahlen. Das sorgt nicht nur bei den Betroffenen für Kopfschütteln, sondern auch bei vien Abgeordneten im Tiroler Landtag für völliges Unverständnis.“

Wolf finde es schade, dass der bisherige Neos-Landtagsabgeordnete Andreas Leitgeb bei der Wahl nicht mehr zur Verfügung steht. Dieser sei für Wolf regierungstauglich.