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Soziales

Rekord-Tiefstand bei Arbeitslosenzahlen

So wenige Arbeitslose wie seit über zehn Jahren nicht mehr hat es im Juni 2022 in Tirol gegeben. Derzeit arbeiten so viele Menschen wie noch nie. Bei der Arbeitslosenquote liegt Tirol bundesweit hinter Salzburg auf Rang zwei.

Rekordbeschäftigungszahlen und eine Arbeitslosenquote, sie so niedrig ist wie seit über zehn Jahren nicht mehr: Die stellvertretende Geschäftsführerin des AMS Tirol Sabine Platzer-Werlberger zeigt sich über Vollbeschäftigung in Tirol erfreut. Man stehe unter 3,5 Prozent. Damit sei Vollbeschäftigung als erklärtes Ziel der Arbeitsmarktpolitik erreicht. Die Kehrseite der sehr positiven Medaille seien viele offene Stellen, so Platzer-Werlberger. In zahlreichen Bereichen gebe es Arbeitskräftebedarf und Arbeitskräftemangel.
 

11.880 sofort verfügbaren Stellen standen im Juni 10.806 Arbeitslose gegenüber. Frauen sind immer noch stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Höher qualifizierte Menschen sind seltener ohne Job, als Personen, die nur einen Pflichtschulabschluss vorweisen können.

Programme zur Schulung und Integration

Rund 2.400 Menschen sind derzeit in Schulungsprogrammen des AMS. Man habe die Krise für intensive Schulungen genutzt, so Platzer-Werlberger. Daneben gebe es Förderprogramme wie das Programm „Sprungbrett“. Das habe gewirkt und Menschen, die schon länger arbeitslos waren mit Förderungen für Betriebe oder etwa mit Begleitung durch Arbeitsassistenz zu einer Integration ins Arbeitsleben verholfen. So will man auch die große Baustelle „Langzeitarbeitslosigkeit“ angehen. Das sind Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind. Im Juni 2022 waren es 1.102. Aber auch hier sinkt die Quote stetig.

Platter dankt den Tiroler Betrieben

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zeigte sich am Donnerstag in einer Aussendung erfreut darüber, dass Tirol bei der Arbeitslosenquote im Bundesländervergleich auf Platz zwei knapp hinter Salzburg liegt. Den Betrieben in Tirol gebühre Dank und Respekt. "Sie haben trotz schwieriger Bedingungen in den vergangenen Monaten und Jahren alles gegeben, um Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. Damit haben sie maßgeblich dazu beigetragen, dass wir in Tirol auf eine solch positive Entwicklung blicken können“, so Platter.

Palfrader: Junge Menschen für Lehrberuf begeistern

Auch die für Arbeit zuständige Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) zeigte sich erfreut, sieht den Arbeitskräftemangel aber als zentrale Herausforderung. „Umso wichtiger ist es, dass wir die Fachkräfteoffensive intensiv vorantreiben, um den aktuell herrschenden Mangel an Arbeitskräften rasch in den Griff zu bekommen“, so Palfrader. So viele junge Menschen wie möglich für den Lehrberuf zu begeistern, sei hier eine von vielen wichtigen Maßnahmen.