Landtagsvizepräsidentin Stefanie Jicha (Grüne)
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Landtagswahl 2022

Grüne Landtagsvizepräsidentin tritt nicht an

Nach Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne) hat auch ihre Parteikollegin und Landtagsvizepräsidentin Stefanie Jicha am Freitag angekündigt, bei der Landtagswahl nicht mehr zu kandidieren. Damit tritt keine der bisherigen Frauen aus der grünen Landtags- und Landesregierungsriege mehr an.

Die bisherige Spitzenfrau der Tiroler Grünen, Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe, hatte bereits im Frühjahr ihren Rückzug bekannt gegeben. Mit Gabriele Fischer folgte kurz vor Ende der Bewerbungsfrist für die Landtagskandidatur am Freitag auch die zweite Frau aus dem grünen Regierungsteam – mehr dazu in Landesrätin Fischer verlässt die Politik. Landtagsvizepräsidentin Jicha tat es ihr gleich.

Jicha schließt Rückkehr nicht aus

„Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen nicht zu kandidieren. Ich bleibe aber der grünen Sache weiterhin eng verbunden und schließe eine Rückkehr zum richtigen Zeitpunkt in die aktive Politik nicht aus", begründete Jicha ihre Entscheidung. Die Zweite Landtagspräsidentin saß seit 2018 für Grünen im Landtag, sie war früher auch Gemeinderätin in Vomp.

Über weitere Hintergründe gab es keine Stellungnahme der Politikerin. Die Kampfabstimmung um die Spitzenkandidatur bei den Tiroler Grünen für die Landtagswahl am 25. September 2022, bei der sich Klubobmann Gebi Mair gegen Soziallandesrätin Fischer durchgesetzt hatte, hinterließ aber offenbar Spuren im Parteigefüge.

Bedauern und Lob von ÖVP-Seite

Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher  (ÖVP) bedauert, dass Jicha bei der kommenden Landtagswahl nicht erneut kandidieren wird. Damit verliere Tirol eine Politikerin, die sich insbesondere immer für die Anliegen junger Menschen stark gemacht habe. Jicha habe immer das Gemeinsame vor das Trennende gestellt und andere Frauen ermutigt, sich ebenfalls politisch zu engagieren. Besonders durch ihren sehr wertschätzenden Umgang mit Mitmenschen habe sich Stephanie Jicha profiliert und „zwar sachlich hart aber in der Sache stets fair diskutiert“, so Kircher.