Am Freitag um 12.00 Uhr endet bei den Tiroler Grünen die Bewerbungsfrist für die weiteren Listenplätze. Soziallandesrätin Gabriele Fischer wird sich nicht mehr bewerben. Sie hört nach der Landtagswahl nach fünf Jahren auf.
Soziales contra Umwelt
Fischer war bisher für die Sozial-, Integrations- und Frauenagenden zuständig. Sie sieht sich nicht als Umwelt- sondern als „Sozialfighterin“. Fischer spielt damit auf einen Begriff an, den Kollege Gebi Mair gerne benutzt, er bezeichnet sich als "Umweltfighter.
Gebi Mair ist der neue Spitzenkandidat der Grünen, nachdem Ingrid Felipe ihren Rückzug bekannt gemacht hatte. Bei der Landesversammlung der Grünen im Juni ist Gabriele Fischer Gebi Mair unterlegen, sie bekam nur 44 Prozent der Stimmen – mehr dazu in Gebi Mair wird grüner Spitzenkandidat.
Fischer sieht anderen Zugang Mairs
Nun fehle der Blickwinkel Richtung Sozialpolitik bei den Grünen, kritisierte Fischer. Gebi Mairs Zugang sei ein komplett anderer. Sie sehe keinen Platz mehr für ihre Vorstellungen. Somit fehle ihr die Aufgabe, sagte die ehemals grüne Polit-Quereinsteigerin, die als sachliche Managerin gilt.
Fischer wird damit nach der Wahl nicht mehr Teil des Grünen Kern-Teams sein. In einem Schreiben bedankte sich Fischer bei den Interessensvertretungen aus dem Sozialbereich. Und sie verwies darauf, was ihrer Meinung nach geglückt sei. So habe sie unter anderem eine Behindertenanwaltschaft installiert, einen Mietrückstandsfonds initiiert und ein Dreijahresprogramm für ein zehn Millionen Euro schweres Gleichstellungsprogramm ausgearbeitet.
Liste der scheidenden Politiker wird länger
Fischer reiht sich damit in eine immer länger werdende Liste jener Tiroler Politiker ein, die nach der vorgezogenen Landtagswahl am 25. September nicht mehr dabei sein werden, darunter Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) und Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP).
Der ehemalige Bürgermeister aus Galtür Anton Mattle wird nach der Wahl die Geschicke der ÖVP übernehmen und vermutlich auch Landeshauptmann werden – mehr dazu in Mattle hält sich alle Koalitionsoptionen offen.