Normalerweise zeigt die Wetterstation an der Universität Innsbruck im Juni im Durchschnitt 18,1 Grad. Heuer waren es 20,3 Grad. Auch die Zahl der Hitzetage – also mit Temperaturen über 30 Grad – an der Uni Innsbruck lag deutlich über dem langjährigen Schnitt.
Wurden es im Zeitraum 1961 bis 1990 jährlich durchschnittlich „nur“ zwei und im Zeitraum 1991 bis 2020 5,6 Hitzetage verzeichnet, waren im vergangenen Juni elf Tage mit Temperaturen über 30 Grad. Der Rekord wurde allerdings klar verfehlt. Dieser stammt aus dem Jahr 2019 mit 17 Hitzetagen.
Höchste Sonnenscheindauer in Lienz
Am kältesten war es im Juni auf den Bergen am Brunnenkogel am 10. Juni mit -6,7 Grad, im Tal war dies am 11. Juni in Galtür der Fall. Das Thermometer zeigte 2,1 Grad an. Am wärmsten war es nur wenige Tage später, am 19. Juni mit 36,0 Grad in Imst.
Am sonnigsten hatten es im Juni die Lienzerinnen und Lienzer. In der Dolomitenstadt schien 254 Stunden die Sonne, das waren 14 Prozent mehr als im Schnitt.
Juni lag in ganz Österreich über Durchschnitt
Im Juni setzte sich in ganz Österreich der seit Jahren herrschende Trend zu immer wärmer werdenden Monaten fort. Während die Temperatur im Tiefland um 2,3 Grad über dem Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit – Klimamittel 1991 bis 2020 –, war er auf den Bergen um 2,8 Grad wärmer.
Österreichweit am wärmsten war es am 29. Juni in Bad Deutsch-Altenburg in Niederösterreich mit 36,7 Grad.
Die zehn wärmsten Junis der 256-jährigen Messgeschichte seien fast alle in den letzten Jahren gewesen, sagte Klimatologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Die zehn wärmsten Junis seit Messbeginn im Jahr 1767 sind: 2019, 2003, 2021, 2017, 2022, 1811, 2002, 1822, 2018, 2007.“
Fünftel mehr Regen als im Schnitt
Die Regenmengen waren heuer im Juni sehr ungleich verteilt. Von Unterkärnten über die Oststeiermark und das südliche Burgenland bis zum Industrieviertel regnete es etwa 25 bis 50 weniger als im Mittel. In einigen Regionen im Westen und generell im Norden Österreichs sowie von Osttirol und Oberkärnten regnete es hingegen 25 bis 90 mehr als im Mittel. Nach Angaben der ZAMG fielen in Tirol 22 Prozent mehr Regen als üblicherweise.