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Politik

Weitere Ausbildungsmöglichkeiten zur Pflege

Vor einer Woche hat das Land ein neues Pflegepaket präsentiert. Am Dienstag beschloss die Landesregierung, dass auch Schülerinnen und Schüler an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten (LLA) Lienz und St. Johann in Tirol zur Pflegeassistenz ausgebildet werden.

Bereits bisher war der Einstieg in den Pflegeberuf an den LLA Rotholz und Imst sowie der Fachschule für ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement Landeck/Perjen möglich. Mit Beginn des kommenden Schuljahrs ist dies auch an der LLA Lienz und St. Johann in Tirol möglich, teilte das Land am Dienstag mit.

Im Rahmen der dreijährigen Ausbildung im Fachbereich ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement absolvieren Schüler das erste Semester der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz, können dann direkt in das zweite Semester der Ausbildung zur Pflegeassistenz und ein halbes Jahr später in den Beruf einsteigen oder sich weiterqualifizieren.

33 Schüler für zweites Pflegeausbildungssemester bereit

Derzeit absolvieren 25 Schüler an der LLA Rotholz den Schwerpunkt Gesundheit und Soziales. Sie sind damit künftig bei positivem Abschluss des dritten Jahrgangs berechtigt, anschließend in das zweite Semester der Pflegeausbildung einzusteigen. An der LLA Imst sind es 73 und an der Fachschule für ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement Landeck/Perjen 37 Schüler.

33 von den Schülern beginnen an zwei Standorten (Imst, Rotholz) im Herbst den dritten Jahrgang und könnten damit im Jahr 2023 nach dem LLA-Abschluss mit dem zweiten Semester der Pflegeausbildung beginnen.

1.600 Stunden Ausbildung für Pflegeassistenz nötig

Die Ausbildung zur Pflegeassistenz umfasst in Summe 1.600 Stunden. Pflegeassistenten unterstützen insbesondere diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Ärzte in ihrer täglichen Arbeit. Ihr Tätigkeitsbereich umfasst die Mitwirkung an und die Durchführung von übertragenen Pflegemaßnahmen, Handeln in Notfällen sowie die Mitwirkung bei Diagnostik und Therapie.

„Mehr Qualität in der Pflege ist ein wesentlicher Eckpfeiler des MEHR-Pflegepakets des Landes, im Rahmen dessen in den kommenden drei Jahren insgesamt zusätzlich 71 Millionen Euro zur Verfügung stehen“, betonte Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) – mehr dazu in Neues Pflegepaket soll Notstand entschärfen.

Annette Leja im Pflegeheim
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Gesundheitslandesrätin Leja machte sich vor kurzem selbst ein Bild in einem Pflegeheim

Es sei nun in fünf Tiroler Bezirken möglich, innerhalb von nur circa dreieinhalb Jahren zwei vollwertige Berufsausbildungen abzuschließen. Damit rolle das Land seine Vorreiter-Rolle mit diesem Ausbildungskonzept weiter aus, um so langfristig mehr Pflegekräfte gewinnen können, betonte LH Günther Platter (ÖVP).

"Pflegetelefon“ des Landes bei Fragen rund um die Pflege

Fragen rund um das Thema Pflege, von kurzfristigen Pflegemöglichkeiten über Pflegemodelle bis hin zu Ausbildung oder Weiterbildung, können an das „Pflegetelefon“ des Landes gestellt werden. Das „Pflegetelefon“ steht am Freitag, 1. Juli, werktags von 8.00 bis 12.00 Uhr zur Verfügung und ist unter der Telefonnummer 0800 400 160 erreichbar.