Kraftwerk in Kirchbichl
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Chronik

Abgetriebener Bursche tot im Inn gefunden

Wie die Polizei jetzt mitteilte, wurde Samstagfrüh beim Kraftwerk in Kirchbichl (Bezirk Kufstein) eine männliche Leiche entdeckt. Es handelt sich dabei um einen 19-Jährigen, der seit dem 12. Juni vermisst wurde. Er dürfte beim Schwimmen im Inn ertrunken sein.

Der junge Syrer war vor gut zwei Wochen mit drei Freunden im Inn bei Kundl schwimmen gewesen. Der Fluss führte zu diesem Zeitpunkt noch Schmelzwasser und wies eine hohe Strömungsgeschwindigkeit auf. Während seine Freunde nur bis zu den Knien ins Wasser gingen, bewegte sich der 19-Jährige weiter in Richtung Flussmitte und wollte dort entlang der Sandbank schwimmen. Dabei ging er nach rund 100 Metern plötzlich unter und tauchte nicht mehr auf – mehr dazu in Beim Schwimmen im Inn verschwunden.

Unglücksstelle am Inn
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An dieser Stelle stieg der Bursche ins Wasser und wurde abgetrieben

Sofortige Suche blieb erfolglos

Eine sofort groß angelegte Suchaktion entlang des Inn von Kundl bis zum TIWAG-Kraftwerk in Kirchbichl verlief zunächst ergebnislos und wurde am Abend des Unglückstages schließlich abgebrochen. Im Einsatz standen damals ein Rettungshubschrauber, die Wasserrettungen von Kramsach und Reith im Alpbachtal, die Rettung von Kramsach und Wörgl, die Freiwillige Feuerwehren von Kirchbichl und Angath sowie mehrere Polizeistreifen.

Bei der jetzt aufgefundenen Leiche des jungen Mannes gebe es laut Polizei keine Hinweise auf Fremdverschulden. Er dürfte abgetrieben worden und ertrunken sein.

Wasserrettung such im Inn nach Vermisstem
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Die Wasserrettung suchte stundenlang nach dem vermissten Jugendlichen

Warnung: Inn gefährlicher als oft gedacht

Wasserrettung und Feuerwehr warnen regelmäßig vor den Gefahren im Inn. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen, weil Schwimmerinnen und Schwimmer ihre eigenen Fähigkeiten über- und die Kraft des Flusses und die dadurch entstehenden Druckkräfte unterschätzen. Beinahe ein Drittel aller Ertrinkungsunfälle ereignen sich in Fließgewässern.

Hinzu kommt, dass das Innwasser selbst im Sommer sehr kalt ist, wodurch der Körper rasch auskühlt, was zu Krämpfen führen kann und an den eigenen Kräften zehrt. Selbst Wasserretterinnen und -retter selbst gehen bei Übungen nur mit Schutzhelmen, Schwimmweste und Neoprenanzug ins Wasser. Schwimmen im Inn ohne diese Isolierschicht sei leichtsinnig und könne lebensgefährlich sein, warnen die Experten.