Wegewarte bei der Pflege von Wanderwegen für den Alpenverein
Alpenverein/Norbert Freudenthaler
Alpenverein/Norbert Freudenthaler
Umwelt

Alpenverein sucht Hilfe bei Wegeerhaltung

Zunehmende Wetter-Extreme machen den Tiroler Wanderwegen zu schaffen. Der Alpenverein sucht daher Freiwillige, die sich als Wegewartinnen und -warte, um die gut 26.000 Kilometer an alpinem Wegenetz kümmern.

Bereits vor Corona erfuhr das Bergwandern einen Boom, durch die Pandemie wurde die heimische Bergwelt für viele allerdings endgültig zur attraktiven Alternative zum Strandurlaub. Nicht zuletzt ziehe auch die Klimakrise mit den steigenden Temperaturen mehr Menschen hinauf in die kühleren, alpinen Regionen, so der Alpenverein. Der Bergtourismus lebe von einem funktionierenden Wege- und Hüttennetz, das die meisten für selbstverständlich hielten.

Alpenverein

Der Alpenverein wurde 1862 gegründet. Er ist mit 650.000 Mitgliedern der größte Bergsportverein Österreichs und hinter dem Deutschen Alpenverein der zweitgrößte Alpinverband weltweit. Der Alpenverein ist eine gesetzlich anerkannte Umwelt-Organisation und betreibt 231 eigene Hütten und mehr als 200 Kletteranlagen.

Schilder und Wege pflegen

Gut 600 ehrenamtliche Wegewartinnen und -warte helfen beim Alpenverein mit. Die Vereinssektionen betreuen tausende Kilometer an Wander- und Bergwegen in 198 Arbeitsgebieten und einer Fläche von rund 35.000 Quadratkilometern. Die Arbeit ist essentiell, wie der Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie, Georg Unterberger, betonte: "Unsere Wegewarte kümmern sich um den Erhalt der Wege und eine intakte Wegbeschilderung. Letztendlich darum, dass die Bergbegeisterten möglichst sicher zu ihren Zielen kommen.“

Wegsanierung auf der Nordkette bei Innsbruck
Alpenverein/Freudenthaler

Wetter wird immer extremer

Vermehrte Wetterextreme führen inzwischen dazu, dass in Hotspots beachtliche Schäden am Wegenetz entstehen, wie es hieß – vor allem in Nordwest- und Südstaulagen vom Karwendel über Salzburg bis ins Oberösterreichische Alpenvorland genauso wie am Karnischen Kamm von Kärnten bis nach Osttirol. Manifestiert habe sich das letzten Sommer etwa eindrücklich durch Unwetter im Wildgerlostal und beim Zustieg zur Sillianer Hütte am Karnischen Kamm, erklärte Unterberger.

Insgesamt beliefen sich die entstandenen Wetter-Schäden allein im letzten Jahr österreichweit auf über eine Viertelmillion Euro, die aus dem Katastrophenfonds für Wege – dessen Volumen über die letzten Jahre bereits vervierfacht wurde – bezuschusst werden mussten.

Freiwillige Helfer gesucht

Die Klimaschäden und die Tatsache, dass immer mehr Menschen in die Berge gehen, mache die Wartung der Wege aufwändiger und wichtiger, so der Alpenverein. Man freue sich über alle freiwilligen Helferinnen und Helfer, die quasi das „Rückgrat für das Wegenetz darstellten“. Freiwillige werden laufend gesucht. Entsprechende Schulungen werden digital und vor Ort angeboten.

Wegwart richtet Schild her
Alpenverein/Freudenthaler

App hilft beim Tracken

Der Alpenverein setzt bei seiner Arbeit im Gelände zudem bereits seit einigen Jahren auf digitale Unterstützung: mit einer eigens entwickelten App, die die Wartinnen und Warte direkt im Gelände auch offline verwenden können, dokumentieren sie Schäden, bestellen Schilder, schicken Informationen aus dem Gelände und können Wege gegebenenfalls auch sperren.